Optimistisch war Nouriel Roubini nie so richtig. Deswegen nennt man den bekannten Ökonomen ja auch Dr. Doom (Untergang). Roubini sagt nun, er sei nicht pessimistisch, denn das, was er aktuell prognostiziere, sei realistisch. Nämlich: „Die glorreiche wirtschaftliche Phase ist vorbei. Die Welt steuert wieder auf eine Krise zu.“
Laut Roubini, berühmt geworden durch seine treffende Prognose zur Finanzkrise, sind wir in einer Schuldenfalle. Die Notenbanken seien in der Zwickmühle. „Wenn sie ihre unkonventionelle Geldpolitik drosseln, besteht die Gefahr eines Crashs am Anleihemarkt, am Kreditmarkt, am Aktienmarkt und in der Wirtschaft.“
Roubini zu Bloomberg TV: „Wir befinden uns in einem Schulden-Superzyklus. Die Zentralbanken sitzen in der Falle. Sie können die Leitzinsen nicht auf ein normales Maß anheben. Ich denke, der Weg des geringsten Widerstands besteht darin, den Realwert der Nominalschulden zu Festzinssätzen mit höherer Inflation auszulöschen.“
Im Laufe der Zeit seien allerdings höhere Zinssätze und damit ein langsameres Wachstum unvermeidbar, mit dem Risiko einer Stagflation.
Natürlich sind die Schulden enorm hoch. Doch das sind sie ja schon seit Jahren, ohne dass es zum Crash gekommen ist. DER AKTIONÄR ist davon überzeugt, dass die Notenbanken aus der Vergangenheit (Lehman-Pleite, Finanzkrise) viel gelernt haben und jetzt sowie in Zukunft mit größter Vorsicht an der Zinsschraube drehen werden. Aus Mangel an Alternativen bleiben Anleger dem Aktienmarkt treu.