Der Bauboom ist vorbei. Das ifo Institut berichtet von einer regelrechten „Stornierungswelle“.
Zeitenwende im Bausektor: „Die Stornierungswelle im Wohnungsbau brandet höher. Im September waren 16,7 Prozent der befragten Unternehmen davon betroffen, nach 11,6 Prozent im Vormonat“, so das ifo Institut. „Aufgrund der explodierenden Material- und Energiepreise sowie der steigenden Finanzierungszinsen ist die Planungssicherheit dahin. Die Baukosten steigen immer weiter. Für einige Bauherren ist das alles nicht mehr darstellbar, sie stellen Projekte zurück oder ziehen ganz die Reißleine“, so ifo Forscher Felix Leiss.
„Fahren gegen die Wand“
Betroffen davon ist die Plattform von Hypoport, durch welche in diesen Tagen deutlich weniger Baukredite laufen dürften. Entsprechend deutliche Worte findet Hypoport-CEO Ronald Slabke: „Die aktuelle Bundesregierung, im speziellen SPD (Wohnen) und Grüne (Wirtschaft) fahren den Wohnungsbau gerade durch Untätigkeit und Blockaden gegen die Wand“, twittert der erfolgreiche Unternehmer. Schon jetzt würden zwei Millionen Wohnungen in den Metropolen fehlen.
Bei einer #Inflationserwartung von total 25-35% und einer #Zuwanderung von 2 - 3 Millionen Menschen in den nächsten 5 Jahre, wer spekuliert da ernsthaft auf fallende Immobilienpreise in deutschen Metropolen?
— Ronald Slabke 🇪🇺🏗📚👨🏼💻 (@Ronald_Sl) September 27, 2022
Es fehlt an allen Ecken und Enden und trotz Kaufzurückhaltung müssen die Firmen laut ifo die Preise anheben: „„Die Materialengpässe entspannen sich nur langsam und die hohen Energiepreise verteuern das knappe Material zusätzlich. Für die kommenden Monate sind auf breiter Front weitere Preiserhöhungen geplant.“
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Autobranche: Stornierungen drohen
Die schlechte Stimmung trifft mit Verzögerung wohl auch Autohersteller wie BMW, Mercedes oder Tesla. Auch hier drohen Kunden kalte Füße zu bekommen und abzuspringen. Die Deutsche Bank berichtete jüngst, dass die Auftragsbestände in der Automobilindustrie zwar noch auf einem Rekordhoch liegen. Aber: „Es ist mehr als wahrscheinlich, dass einige der bestehenden Aufträge aufgrund höherer Preise, steigender Zinssätze oder einer verschlechterten wirtschaftlichen Lage der Kunden storniert werden.“
Hinweis: Im Depot 2030 befindet sich aktuell ein Tesla-Short-Zertifikat.