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Exact Sciences: Dem Krebs auf der Spur

Exact Sciences: Dem Krebs auf der Spur
Foto: Börsenmedien AG
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Michel Doepke 05.11.2017 Michel Doepke

Darmkrebsvorsorge ist in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Tabuthema, auch in den USA. Mit Cologuard verfügt Exact Sciences aus Amerika einen Test, der mittlerweile Millionen in die Kasse des Biotech-Unternehmens spült. Nach den Zahlen zum dritten Quartal befindet sich die Aktie im Aufwind und glänzt mit Relativer Stärke.

Mobilisierung für Vorsorgetest

Durch eine Früherkennung von bösartigen Tumoren verlängern sich die Überlebenschancen enorm. In vielen Fällen kann damit der Krebs vor der Bildung von Metastasen entdeckt werden, sodass die Chancen auf eine vollständige Genesung erheblich steigen. Gut, dass etwas passiert. Denn Darmkrebs ist die zweithäufigste zum Tod führende Krebserkrankung in Amerika. 60 Prozent der Tumore werden zu spät diagnostiziert.

Mit dem Stuhltest Cologuard wirbt Exact massiv in den US-Medien, unter anderem im amerikanischen Fernsehen. Und das durchaus erfolgreich: Seit der US-Zulassung im August 2014 forciert Exact Sciences die Verkäufe – immer mehr Menschen nehmen die Krebsvorsorge wahr und nutzen Cologuard (siehe Grafik rechts). Aufgrund der hohen Nachfrage soll sogar eine neue Produktionsstätte in den USA entstehen. Die Stadt Madison stellt dabei ein Darlehen für Exact in Höhe von 2,5 Millionen Dollar zur Verfügung, damit die Firma ein zusätzliches Objekt erwerben kann. 250 neue Arbeitsplätze sind geplant.

Break-even rückt näher

Nach wie vor steckt Exact in den roten Zahlen. Doch 2019 soll damit Schluss sein: Analysten rechnen dann mit dem Überschreiten der Gewinnschwelle. Die Erlöse sollen auf rund 558 Millionen Dollar im Break-even-Jahr gesteigert werden. Zum Vergleich: Im laufenden Geschäftsjahr rechnen die Analysten noch mit Erlösen von rund 243 Millionen Dollar, nachdem der Diagnostik-Spezialist im Rahmen der Quartalszahlen zum zweiten Quartal die Prognosen angehoben hatte und der Verlust deutlich reduziert wurde. Kein Wunder, dass Exact angesichts dieser Wachstumsperspektiven schon eine Börsenbewertung von rund 6,5 Milliarden Dollar hat. Doch das Ende der Fahnenstange ist damit keineswegs erreicht. 

Forschung an weiteren Vorsorgetests

Im Februar 2015 ging Exact eine fünfjährige Forschungskooperation mit der Non-Profit-Organisation May Clinic ein mit dem Ziel, weitere Tests zur Krebsvorsorge zu entwickeln. Neben dem Darmkrebs verlaufen allen voran Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs häufig tödlich. Das Problem: Erste Symp­tome werden meistens nicht ernst genommen und keine weitergehenden Untersuchungen durchgeführt.
Denn die finanziellen Möglichkeiten der US-Krankenversicherer sind begrenzt. Vorsorgetests von Exact können jedoch helfen, den Krebs frühzeitig zu erkennen, um teure Therapien zu vermeiden. Daher hat sich auch das MD Anderson Cancer Center für eine Entwicklungs- und Vermarktungskooperation mit Exact entschieden. In den kommenden Jahren soll ein blutbasierter Lungenkrebstest auf den Markt kommen und die Umsatzerlöse von Exact sollen entsprechend weiter anziehen.
Ebenfalls im Fokus der Biotech-Gesellschaft: die Entwicklung eines Tests gegen Speiseröhrenkrebs. Laut dem National Cancer Institute wächst diese Krebsart nach gemeldeten Fällen am schnellsten in den USA. Ähnlich wie bei den anderen angesprochenen Krebsformen stehen auch hier die Chancen auf eine vollständige Heilung bei einer späten Diagnose äußerst schlecht. Allerdings müssen Anleger auf einen ähnlichen Durchbruch wie beim Darmkrebsvorsorgetest Cologuard vorerst noch warten. Die Entwicklung beansprucht viel Zeit und umfangreiche Studien.

Spekulative Depotbeimischung

Exact stellt mit einer neuen Produktionsstätte die Weichen für weiteres Wachstum. Dass der Darmkrebsvorsorgetest Cologuard immer stärker Akzeptanz findet, spricht für die exzellente Marketingstrategie der Biotech-Firma. Das Potenzial in der Krebsfrüherkennung im Bereich der Flüssigbiopsie ist gigantisch. Spekulativ orientierte Anleger legen sich bei einem größeren Kursrücksetzer eine Position Exact-Aktien mit Stopp bei 35 Euro ins Depot und setzen auf eine Fortsetzung des lupenreinen Aufwärtstrends.

Hinweis: Dieser Artikel erschien bereits teilweise in der Ausgabe 41/2017 von DER AKTIONÄR als Hot-Stock der Woche.

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