Der Spezialchemiekonzern Covestro will durch Zukäufe weiter wachsen. "Wir können uns mehrere kleine, einige mittlere und einen großen Zukauf vorstellen. Groß heißt im Milliardenbereich", sagte Konzernchef Markus Steilemann in einem am heutigen Freitag veröffentlichten Interview mit der Rheinischen Post. "Mit kleineren und mittleren Firmen sind wir in Kontakt. Die Zeiten für Zukäufe werden nach den jüngsten Kurskorrekturen besser." Auf die Frage, ob Covestro an der Bayer-Beteiligung am Chemieparkbetreiber Currenta interessiert sei, gab Steilemann keine konkrete Antwort. Akquisitionen müssten für die Investoren Wert schaffen und das Kerngeschäft stärken, sagte er der Zeitung. Wie Steilemann durchsickern ließ, könnte es im Bereich Polycarbonate etwas Passendes geben. Gleichzeitig würde man sich in Randbereichen wie Hochleistungslacken und Klebern umsehen.
Die Aktie von Covestro reagiert auf das Interview am heutigen Freitag mit einem deutlichen Kursanstieg von 3,2 Prozent auf 43,48 Euro. Nur Infineon mit plus 4,3 Prozent, Wirecard mit plus 3,7 Prozent und die Deutsche Bank mit plus 3,5 Prozent entwickeln sich zum Wochenschluss besser. Allerdings war die Aktie zuletzt extrem schlecht gelaufen. Das Papier hat sich seit Ende Juli in etwas halbiert. Ende November musste das Unternehmen wegen Produktionsausfällen und höherer Logistikkosten angesichts des niedrigen Rhein-Pegels seine Ergebnisziele für 2018 senken. Dies drückte weiter auf die Stimmung, die Aktie setzte ihren Abwärtstrend fort. An dem schwachen Chartbild ändert auch das heutige Kursplus allerdings nicht viel. Die Aktie ist weiterhin klar angeschlagen. DER AKTIONÄR rät bereits seit Längerem, bei der Aktie außen vor zu bleiben. Solange sich nichts an den grundlegenden Problemen ändert, ändert sich auch an dieser Einschätzung nichts. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für die frühere Mutter Bayer. Auch diese Aktie ist angesichts einer Reihe von Problemen, nicht zuletzt durch die Übernahme von Monsanto, weiterhin massiv angeschlagen.