Das Hamburger Biotech-Unternehmen Evotec hat im vergangenen Jahr trotz der Corona-Krise mehr umgesetzt als erhofft. Die Erlöse stiegen um zwölf Prozent auf knapp 501 Millionen Euro, wie der MDAX-Konzern am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Unter anderem höhere Kosten für die Forschung und Entwicklung und den Anlauf einer neuen Produktionsanlage drückten aber das Ergebnis.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) sank auf 106,6 Millionen Euro, fiel damit aber im Rahmen der Konzernziele und etwas besser aus als von Analysten gedacht. Ein Jahr zuvor hatte Evotec noch rund 123 Millionen Euro verdient, damals hatte der Konzern zudem noch Zahlungen vom Pharmakonzern Sanofi für den übernommenen Standort im französischen Toulouse erhalten. Unter dem Strich fiel der Gewinn auch durch den Wegfall von Steuergutschriften in Italien auf 6,3 Millionen Euro nach 37,2 Millionen Euro im Vorjahr.
2021 will Evotec seinen Umsatz auf 550 bis 570 Millionen Euro steigern. Das bereinigte Ebitda wird bei 105 bis 120 Millionen Euro erwartet. Dabei rechnet der Konzern mit weniger starken negativen Auswirkungen durch die Pandemie als 2020.
Die Geschäftstätigkeit von Evotec dreht sich ausschließlich um Aktivitäten der Forschung & Entwicklung. Neben partnerschaftlichen und geförderten Programmen wird Evotec mehr als je zuvor in die eigene F&E investieren, so das Unternehmen. Damit sollen mehr Projekte zur Erforschung neuer Therapieansätze finanziert und Technologieplattformen ausgebaut werden. Im Geschäftsjahr 2021 rechnet Evotec mit Investitionen in eigene F&E in Höhe von rund 50 bis 60 Millionen Euro.
Die Aktie von Evotec notiert am frühen Morgen leicht im Minus. Die verstärkte Investition in die Forschung dürfte sich langfristig aber sehr positiv auszahlen. DER AKTIONÄR bleibt für die Aktie langfristig ganz klar optimistisch. Aus charttechnischer Sicht wäre der Sprung über die 50-Tage-Linie ein wichtiges Signal.
(Mit Material von dpa-AFX)