Das Hamburger Biotech-Unternehmen Evotec hat in dieser Woche mit starken Zahlen und einer deutlichen Anhebung der Gewinn-Prognose auftrumpfen können. Die Aktie reagierte zunächst mit einem deutlichen Kursanstieg, musste im Anschluss jedoch wieder Federn lassen. DER AKTIONÄR hat einen genaueren Blick auf die Zahlen geworfen.
In den ersten neun Monaten legte der Umsatz auch dank der Übernahme des US-Unternehmens Just Biotherapeutics um 16 Prozent auf 321,4 Millionen Euro zu – das operative Ergebnis stieg um 36 Prozent auf 93,2 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen allerdings mit 29,7 Millionen Euro mehr als 40 Prozent weniger als vor einem Jahr. Dies resultierte aus einer Abschreibung. Zudem hatte Evotec im Vorjahr von einem positiven Einmaleffekt aus dem Kauf von ID Lyon profitiert. Dies war aber bereits im Vorfeld erwartet worden.
Absolut positiv ist die Anhebung der Prognose für das Gesamtjahr. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll jetzt um etwa 15 Prozent zulegen. Bei Vorlage der Halbjahreszahlen hatte Evotec die Prognose bereits angehoben und einen Zuwachs von mehr als zehn Prozent im Visier. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum lag das EBITDA bei 92 Millionen Euro. Beim Umsatz erwartet das Unternehmen weiter einen Anstieg von rund 15 Prozent. 2018 hatte das Unternehmen 364 Millionen Euro erlöst.
Die Aktie von Evotec kommt derzeit dennoch einfach nicht in Schwung. Shortseller sind hier weiter stark engagiert. DER AKTIONÄR sieht die aktuellen Kurse aber langfristig ganz klar als Einstiegschance. Langfristig wird sich die Aktie der fundamental starken Entwicklung anpassen und wieder den Weg nach oben einschlagen. Und gelingt erst einmal das Kaufsignal, dürfte auch die Shortseller unter Druck geraten. Anleger agieren bei der Aktie gemäß dem Motto: Kaufen und liegen lassen.
(Mit Material von dpa-AFX)