Die Aktie von Evotec hat sich in der vergangenen Woche von ihren jüngsten Tiefständen im Bereich von gut 18 Euro wieder deutlich erholen können. Zeitweise notierte die Aktie auch wieder über der insbesondere psychologisch wichtigen Marke von 20 Euro. Zum Wochenschluss ist sie allerdings wieder darunter zurückgerutscht.
Für die Evotec-Aktie gilt es nun, sich rasch wieder über der 20-Euro-Marke zu etablieren. Die nächste wichtige Hürde wartet in Form der 200-Tage-Linie bei knapp 22 Euro. Ein Sprung darüber würde das charttechnische Bild wieder deutlich aufhellen.
Der jüngste Ausverkauf der Aktie wurde von Shortsellern wieder einmal ordentlich verstärkt. Darsana Capital hat im August seine Netto-Leerverkaufspositionen per 16. August auf 1,31 Prozent der Evotec-Aktien ausgebaut. Und auch der größte Leerverkäufer, Melvon Capital Managament, hat in der vergangenen Woche seine Position nochmals aufgestockt: Per 22. August von 3,9 auf 4,3 Prozent.
Derweil gibt es aber eine Kaufempfehlung nach der anderen für die Aktie. Das Düsseldorfer Bankhaus Lampe beispielsweise hat die Einstufung für Evotec auf "Kaufen" mit einem Kursziel von 32 Euro bestätigt. Die Sorgen des Marktes um den Standort im französischen Toulouse seien eher künstlich konstruiert als aus fundamentaler Sicht tatsächlich begründet, schrieb Analyst Volker Braun in einer am Freitag präsentierten Studie. Das Ende der Zuschüsse von Sanofi im April April 2020 sei bereits vor fünf Jahren in den Finanzmodellen des Unternehmens berücksichtigt worden. Anleger sollten deshalb den jüngsten Kursrückgang nutzen, um ihre Position in Evotec-Aktien zu auszubauen. Lampe setzte gleichzeitig Evotec auf seine "Alpha List".
Und auch Falko Friedrichs von der Deutschen Bank hat Evotec mit einem Kursziel von 25 Euro zum Kauf empfohlen. Insbesondere die langfristigen Aussichten haben es Friedrichs angetan. Der Wirkstoffforscher gehöre zu den weltweit führenden Unternehmen in einem stark wachsenden Markt, der vom Trend zum Outsourcing profitiere, schrieb er. Als einer der Platzhirsche könnte eine Konsolidierung der fragmentierten Branche Evotec begünstigen.
Auch DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Kaufempfehlung für die Aktie von Evotec. Zwar dürfte der weitere Kursverlauf volatil bleiben, langfristig dürfte die Aktie aber deutlich höher notieren.
(Mit Material von dpa-AFX)