Die Aktie von Evotec ist in den vergangenen Tagen noch einmal ordentlich unter Druck geraten. Dabei ist die Aktie im heutigen Tagesverlauf bis auf 14,10 Euro gefallen und damit auf ein neues Mehrjahrestief. Der Rücktritt des bisherigen Vorstandschefs Werner Lanthaler zur Jahresbeginn und insbesondere einige Aktiengeschäfte von ihm haben das Vertrauen in die Aktie zuletzt massiv beschädigt.
Das Manager Magazin hat mit einem Bericht am Wochenende weitere Details zu den Geschäften von Lanthaler veröffentlicht. Erst Anfang des Jahres erstattete Evotec Mitteilung über Geschäfte mit Evotec-Aktien von Lanthaler aus dem Jahre 2021. Normal müssen diese innerhalb weniger Tage gemeldet werden. Evotec ist auf die verschwiegenen Geschäfte wohl aufmerksam geworden, nachdem eine Routineabfrage durchgeführt wurde, bei der Unstimmigkeiten zu den bisher von Lanthaler gemeldeten Anteilen auffielen.
Wie das Manager Magazin weiter schreibt, könnte das Verschweigen der Aktiengeschäfte auch für das Unternehmen Folgen haben. Weil Lanthaler dem Unternehmen offenbar seine Käufe und Verkäufe verschwiegen hatte, waren die Angaben über Jahre vermutlich fehlerhaft, heißt es. Brisant außerdem: Im Jahr 2021 vollzog Evotec auch ein Listing an der US-Börse Nasdaq.
Mit dem jüngsten Kursrutscht ist die Aktie von Evotec auch unter den Stopp des AKTIONÄR bei 14,30 Euro gefallen und wurde verkauft. Die Unsicherheit bei dem Papier dürfte wohl vorerst weiter anhalten. Wichtig wäre, dass Evotec möglichst rasch einen starken Nachfolger als Vorstandschef findet. Die könnte Vertrauen zurückbringen und den Fokus des Marktes wieder verstärkt auf die Geschäftsentwicklung zurückbringen. Zudem sollten Anleger die weitere Entwicklung, was mögliche Strafen angeht, im Auge behalten. Derzeit sollte man nichts ins fallende Messer greifen.