Die Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs haben die Anteilscheine des Chemieriesen Evonik wieder einmal näher unter die Lupe genommen. Das Ergebnis der Studie dürfte den Anteilseignern des MDAX-Konzerns kaum schmecken. Aber es gibt durchaus Hoffnung.
Denn zwar stuft Analystin Georgina Fraser die Papiere mit "Sell“ ein und kürzte das Kursziel um 0,80 Euro. Mit jetzt 19,70 Euro liegt es aber immer noch klar über dem aktuellen Kursniveau. Fraser passte in einer am Freitag vorliegenden Studie vor den Zweitquartalszahlen des Spezialchemiekonzerns nochmals ihre Schätzungen an - auch wegen der jüngsten Währungseinflüsse. Ihre diesjährige Annahme für das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) sinkt um 4 Prozent auf gut zwei Milliarden Euro.
Indes hat das Analysehaus Warburg Research das Kursziel für Evonik von 26,50 auf 23 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Der Chemiekonzern stehe vor einem glanzlosen zweiten Quartal, schrieb Analyst Oliver Schwarz in einer am Freitag vorliegenden Studie. Eine Gewinnwarnung sei mittlerweile wahrscheinlich.
Auch Deutsche Bank Research erwartet eine Reduzierung der Jahresziele. Daher hat Analystin Virginie Boucher-Ferte das Kursziel für die Evonik-Anteile vor den Quartalszahlen von 27 auf 25 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Das operative Ergebnis (Ebitda) dürfte aufgrund einer schwachen Nachfrage um 39 Prozent eingebrochen sein.
Die skeptischen Aussagen des Spezialchemiekonzerns Lanxess sowie die anhaltend mauen Wirtschaftsdaten aus China und anderen wichtigen Volkswirtschaften legen natürlich nahe, dass die Bäume bei Evonik in diesem Jahr kaum in den Himmel wachsen werden. Dies sollte aber mittlerweile längst im Kurs eingepreist sein. Es bleibt deshalb dabei: Mutige können weiterhin auf eine nachhaltige Erholung der aktuell günstig bewerteten Evonik-Anteile spekulieren. Das Investment sollte dabei mit einem Stoppkurs bei 15,00 Euro abgesichert werden.
Mit Material von dpa-AFX