Hoffnung für die Aktionäre der konjunkturabhängigen Chemieproduzenten Covestro, Evonik und BASF: Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Juni deutlicher als erwartet aufgehellt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg von 59,2 Punkten im Vormonat auf 64,4 Punkte, wie die Universität am Freitag nach einer zweiten Schätzung mitteilte
Volkswirte hatten im Schnitt mit einer Bestätigung der Erstschätzung von 63,9 Punkten gerechnet. Die Erwartungen der Verbraucher stiegen und die Beurteilung der Lage hellte sich auf. Der "bemerkenswerte" Anstieg hat laut Umfrageleiterin Johanne Hsu zwei Ursachen. So sei in Washington der Streit über die Schuldenobergrenze zu Beginn des Monats beigelegt worden. Zudem blicke man zuversichtlicher auf die Inflationsentwicklung. "Die Einschätzung ihrer persönlichen finanziellen Situation blieb jedoch unverändert, da die anhaltend hohen Preise und Ausgaben die Verbraucher weiterhin belasten", so Hsu.
Die Inflationserwartungen der Verbraucher auf Sicht von einem Jahr fielen deutlich. Sie sanken von 4,2 Prozent im Mai auf 3,3 Prozent im Juni. Dies ist der niedrigste Wert seit März 2021. Die längerfristigen Erwartungen an die Inflationsrate auf Sicht von fünf bis zehn Jahren sanken um 0,1 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent. Hier wurde jeweils die erste Schätzung bestätigt
Der Indikator der Universität Michigan misst das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter etwa 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen.
Angesichts der aktuell weiterhin eher mauen Konjunkturdaten aus Europa und China ist diese Meldung aus den USA natürlich erfreulich. Dennoch bleiben die Sorgen um die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft hoch und belasten die Kurse der zyklischen Chemieproduzenten. Chemie-Aktien sind daher nach wie vor nur etwas für Mutige. Wer investiert ist, sollte die Stoppkurse bei 42,00 Euro (BASF), 36,00 Euro (Covestro) oder eben 15,00 Euro (Evonik) beachten.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX