Die Sorgen um die sich zuspitzende Krise um den chinesischen Immobilienkonzern Evergrande haben am Montag auch die US-Aktienmärkte belastet. Der Dow Jones notiert kurz nach Handelsstart rund 1,5 Prozent tiefer auf 34.065 Punkten, der S&P 500 verliert ebenfalls 1,5 Prozent, der Nasdaq 100 muss einen Verlust von 1,3 Prozent hinnehmen.
"Die Angst vor einer nächsten Immobilienkrise ist zurzeit groß", so Christian Henke vom Broker IG. Neil Wilson von Markets.com versuchte allerdings zu beruhigen: Er sehe derzeit keine Lehman-Wiederholung. Die Insolvenz der US-Investmentbank im Jahr 2008 hatte sich zu einer globalen Finanzkrise ausgeweitet.
Neben der drohenden Pleite des kriselnden chinesischen Immobilienkonzerns, der Auswirkungen auf den gesamten Sektor sowie die angeschlossene Baubranche haben könnte, gibt es zwei weitere Punkte, die Anleger aktuell bedrücken.
Zusätzliche Sorgen
Zum einen werden in dieser Woche seitens der US-Notenbank Signale für eine Rückführung der Anleihekäufe (Tapering) erwartet. Zum anderen bleibt die Ungewissheit über das 4-Billionen-Dollar-Wirtschaftsprogramm von Präsident Joe Biden sowie die Frage nach der Notwendigkeit einer Anhebung oder Aussetzung der US-Schuldenobergrenze.
US-Finanzministerin Janet Yellen sagte, dass der US-Regierung irgendwann im Oktober das Geld ausgehen wird, um ihre Rechnungen zu bezahlen, wenn die Schuldenobergrenze nicht angehoben wird, und warnte vor einer "wirtschaftlichen Katastrophe", wenn die Gesetzgeber nicht die notwendigen Schritte unternehmen.
Einzelwerte im Fokus
Unter den Einzelwerten könnten die Aktien von Pfizer und BioNTech im Anlegerfokus stehen. Der Corona-Impfstoff hat sich nach Angaben der beiden Partner bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren als gut verträglich erwiesen und ruft eine stabile Immunantwort hervor. Die Daten der klinischen Studie sollen so bald wie möglich der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA und der US-Zulassungsbehörde FDA vorgelegt werden. Die Aktien beider Unternehmen konnten sich allerdings nicht dem Sog des sehr schwachen Gesamtmarktes entziehen.
Mit Material von dpaAFX.