Die Aktie von Tesla tut sich heute schwer eine Richtung zu finden. Zunächst startete sie deutlich im Plus, rutschte dann aber ins Minus. Nach einem erneuten Abstecher in den positiven Bereich notiert sie nun wieder leicht schwächer. Im Fokus steht heute eine Entscheidung der EU-Kommission, keine rückwirkdenden Zusatzzölle auf chinesische E-Autos zu erheben sowie eine Senkung der bisher angedachten Strafzölle.
Anfang Juli hatte die EU vorläufige Strafzölle zwischen 17,4 und 37,6 Prozent verhängt. Als Begründung hieß es, dass E-Autos aus China nach EU-Angaben von wettbewerbsverzerrenden Subventionen profitieren würden und somit der Eu-Industrie schaden würde. Nun erklärte die Kommission aber, dass die rechtlichen Voraussetzungen für eine rückwirkende Erhebung von Zöllen nicht erfüllt sind.
Gleichzeitig wurden die Zollsätze etwas nach unten korrigiert. Besonders freuen kann sich hier Tesla. Während für Hersteller wie BYD, Geely und SAIC die vorläufigen Strafzölle nur minimal gesenkt wurden, wurden sie bei Tesla massiv zusammengestrichen. Bei BYD liegt dieser nun bei 17,0, bei Geely bei 19,3 und bei SAIC bei 36,3 Prozent. Bislang sollten die Sätze bei 17,4 Prozent, 19,9 Prozent und 37,6 Prozent liegen.
Tesla bekommt nun einen Ausgleichszoll von neun Prozent zusätzlich zum bisherigen Standardsatz von zehn Prozent. Nach einer vorläufigen Entscheidung der Behörde im Juli sollten es 20,8 Prozent zuzüglich der zehn Prozent sein. Tesla hatte eine Neuberechnung des Zolls beantragt, die auf den konkret erhaltenen Subventionen basiert. Tesla erhält damit den mit Abstand günstigsten Zolltarif. Auch die deutschen Autobauer um BMW, Mercedes & Co zahlen deutlich mehr.
In Kraft treten die Zölle erst, wenn die Kommission ihre finale Entscheidung veröffentlicht hat, was bis zum 30. Oktober erfolgen soll.
Die Aktie von Tesla hat sich in den vergangenen Tagen deutlich erholen können. Nun ist das Papier an die 38-Tage-Linie heran gelaufen. Gelingt auch der Sprung darüber, wäre dies ein weiteres positives Signal für die Aktie und das Juli-Hoch würde wieder deutlich näher rücken.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.