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Ethereum: Verdacht auf Kursmanipulation – sind die Shortseller schuld?

Ethereum: Verdacht auf Kursmanipulation – sind die Shortseller schuld?
Foto: Börsenmedien AG
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14.09.2018 ‧ Jonas Lerch

Ethereum hat eine turbulente Woche hinter sich. Von Montag bis Mittwoch fiel der Preis je Ether (ETH) um mehr als 15 Prozent und markierte bei 170,26 Dollar ein neues Jahrestief. Der Sündenbock für die Kurs-Talfahrt ist für viele Investoren klar: Die Kryptobörse BitMEX. Was steckt dahinter?

Gründe für den Abwärtstrend der nach Marktkapitalisierung zweitgrößten Kryptowährung gäbe es aktuell mehrere. Ethereum Mitbegründer Vitalik Buterin trat jüngst auf die Wachstums-Bremse. Auch Ether-Futures – die bis Ende 2018 kommen sollen – stoßen auf Kritik. Auch Jeremy Rubin, Bitcoin-Entwickler und Berater für das Konkurrenz-Kryptoprojekt Stellar, hat zur schwachen Kursentwicklung beigetragen: Er sieht das Ether Kursziel bei Null Dollar. Für den jüngsten Kurs-Rücksetzer macht die Krypto-Community allerdings BitMEX verantwortlich.

Vorwurf Marktmanipulation

BitMEX bietet auf seiner Plattform Finanzinstrumente an, die einen 50-fachen Hebel sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse ermöglichen. Im August positionierten sich die meisten BitMEX Nutzer auf der Long-Seite. Die Kluft zwischen Ether Kauf- und Verkaufspositionen vergrößerte sich darauf. Es wird vermutet, dass Großinvestoren daraufhin im großen Stil die enorm preiswerten Shortpositionen kauften – was für den ETH-Rücksetzer in dieser Woche sorgte.

BitMEX verkauft kein Ether

Das hohe BitMEX Handelsvolumen auf der Shortseite kann jedoch lediglich einen psychologischen Einfluss auf den ETH-Preis haben. Denn BitMEX-Investoren handeln Derivate, die an ETH gebunden sind – ohne tatsächlich in Besitz der Ether-Token zu sein.

Die BitMEX Short-Positionen trüben also die Stimmung der Anleger aus psychologischer Sicht und könnten den Kurs folglich indirekt beeinflussen. Einen direkten Einfluss durch einen Angebotsüberhang an Ether – was zu sinkenden Kursen führt – verursachen sie jedoch nicht.

Wer ist dann schuld?

Wahrscheinlicher für die schwache Entwicklung des ETH-Token sind anstatt des BitMEX-Handels die eingangs genannten Meldungen. Auch ein Blick auf den Chart dürfte den Verkaufsdruck erhöhen. ETH krachte im August durch eine wichtige Unterstützung bei rund 359,20 Dollar – und lieferte damit ein klares Verkaufssignal.

Für Krypto-Experte Julian Hosp haben auch die ICOs eine Mitschuld am Kurseinbruch. Viele Projekte würden seit Monaten ihre eingesammelten Ether aus Panik gegen gesetzliche Zahlungsmittel tauschen, erklärte Hosp. Die meisten ICOs hätten gegen Ende 2017 und Anfang 2018 Ether zu einem deutlich höheren Dollar-Kurs eingesammelt und würden nun versuchen, das ursprünglich geplante Dollar-Finanzierungsvolumen zu retten.

Für den fallenden ETH-Preis gäbe es also viele Gründe. Ob es alleinig auf die BitMEX-Shortseller zurückzuführen ist, darf somit stark angezweifelt werden. ETH hat sich mittlerweile wieder etwas erholt und den Rücksetzer dieser Woche ausgeglichen. Aktuell kratzt der Token an der 210 Dollar-Marke. Der Abwährtstrend ist jedoch nach wie vor nicht überwunden.

Foto: Börsenmedien AG

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin, Ethereum.

Autor Jonas Lerch hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Ethereum.

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