Die Zeiten, in denen H&M lediglich eine tolle Anlaufstelle für junge Frauen und Männer mit kleinerem Geldbeutel war, sind längst vorbei. Selbst Stars wie Amanda Seyfried und Penelope Cruz tragen die erschwinglichen Teile mittlerweile bei Premierenfeiern und den Oscars. Und auch das Klientel der über 40-Jährigen hat man längst für sich gewinnen können und macht damit der Konkurrenz wie Gerry Weber (siehe Kasten rechts) das Leben schwer.
Wachstum beschleunigt sich
Das spiegelt sich auch in den jüngsten Geschäftszahlen wieder. Der Gewinn stieg 2014 so stark wie seit 2007 nicht mehr. Um 17 Prozent auf knapp 20 Milliarden schwedische Kronen, umgerechnet gut zwei Milliarden Euro, ging es nach oben. Und auch der Umsatz konnte zweistellig zulegen. Die Nettoeinnahmen erhöhten sich um 18 Prozent auf 151 Milliarden Kronen.
Und mindestens genauso erfolgreich ging es im ersten Quartal 2015 weiter. „Das Jahr ist sehr gut gestartet“, erklärte Unternehmenschef Karl-Johan Persson stolz. Zwischen dem 1. Dezember und dem 28. Februar legte der Gewinn des Textil-Riesen um mehr als ein Drittel auf 3,6 Milliarden Kronen zu. Der Umsatz stieg um ein Viertel auf 40,3 Milliarden Kronen. Damit das Wachstum auch in Zukunft so rasant weitergeht, treibt die schwedische Modekette seine Expansion weiter voran.
Neue Filialen und Onlinehandel
Mit der ersten Filiale, die 1947 im schwedischen Västeras eröffnet wurde, wurde der Grundstein für den heutigen Erfolg gelegt. Seitdem wächst H&M kontinuierlich und hat es geschafft, sich auf der ganzen Welt zu etablieren und zu einem der größten Modeunternehmen der Welt zu reifen. Ende 2014 gab es bereits 3.511 Läden auf 55 Märkten sowie weltweit mehr als 132.000 Mitarbeiter.
Im laufenden Jahr will man die Märkte Taiwan, Peru, Macau, Südafrika und Indien erobern. Insbesondere Indien gilt als chancenreicher Wachstumsmarkt. Kaum ein Unternehmen von Rang und Namen kann sich das Geschäft entgehen lassen. Im Herbst soll das erste Geschäft in der Hauptstadt Neu-Delhi seine Pforten öffnen. Insgesamt plant H&M, 50 Läden in Indien zu eröffnen. Aber auch auf bestehenden Märkten – vor allem in China und den USA – will das Unternehmen sich weiter ausbreiten. „Unter dem Strich soll es dieses Jahr etwa 400 neue Läden geben“, so Persson.
Parallel hierzu baut H&M sein Internetgeschäft aus. Persson sieht dieses als sehr wichtige Ergänzung zu den klassischen Läden. In Frankreich, Italien, Spanien und China sind die H&M-Onlineshops im vergangenen Jahr gut gestartet. 2015 will der Konzern in neun weiteren Ländern online gehen.
H&M liegt im Trend
H&M hat auch bei weiteren wichtigen Punkten die Nase ganz weit vorne. So können die Schweden beispielsweise sehr gut auf saisonale Effekte reagieren und durch schnell lieferbare und flexible Beschaffungsprogramme den Markt besser als alteingesessene Konkurrenten wie etwa Gerry Weber bedienen.
Zudem erntet H&M von der Umweltorganisation Greenpeace großes Lob. Nach einer aktuellen Untersuchung von Greenpeace haben zahlreiche große Mode-Giganten besonders schädliche Chemikalien aus ihrer Produktion verbannt. Greenpeace zählt H&M sogar zu den „Trendsettern der sauberen Textilproduktion.“ H&M bietet beispielsweise ein Recyclingsystem an, bei dem man in jeder Filiale Altkleider, egal von welchem Label, abgeben kann und dafür einen Rabatt von 15 Prozent bekommt. Zukunftsmusik: die gesamte H&M-Kollektion aus Altkleidern.
Und auch dem zunehmenden Bio-Bewusstsein der Bevölkerung wird man gerecht. Nach eigenen Angaben ist man schon jetzt weltweit die Nummer 1 in der Verwendung von zertifizierter Biobaumwolle (über 20 Prozent). Bis 2020 soll ausschließlich dieses Material für T-Shirts & Co verwendet werden.
Das Geschäft brummt
H&M hat es geschafft, den Wandel vom reinen Billiglabel zum angesagten Mode-Treffpunkt für jeden zu werden und damit Konkurrenten wie Gerry Weber immer mehr Marktanteile abzuluchsen. Und auch für die Zukunft stehen die Zeichen klar auf Wachstum.
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