Zum Auftakt in die neue Börsenwoche können die Aktien der europäischen Energieriesen kräftig zulegen. Breit aufgestellte Firmen wie Shell oder Equinor profitieren von den steigenden Ölpreisen und auch von den anziehenden Gaspreisen. So hat der europäische Gaspreis am Montag wieder Preise über der runden Marke von 40 Euro erreicht.
Am Vormittag kostete der richtungweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam bis zu 41,80 Euro je Megawattstunde (MWh). Das waren knapp zehn Prozent mehr als am Freitag. Zuletzt war der Preis vor etwa einer Woche über die 40-Euro-Marke gestiegen.
Am Markt wurde zum einen auf eine Gaspipeline zwischen Finnland und Estland verwiesen, die am Wochenende wegen eines Druckabfalls geschlossen wurde. Ein Leck wird nach Angaben des finnischen Betreibers für möglich gehalten, die Untersuchungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Obwohl der Vorfall bisher keine Bedrohung der europäischen Gasversorgung darstellt, verdeutlicht er die Anfälligkeit des Versorgungsnetzes.
Zum anderen nannten Marktteilnehmer den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel als Grund für die Preisaufschläge. Deutlicher als beim Erdgaspreis war die Reaktion der Erdölpreise, die am Montag kräftig zulegten. Grund ist die Furcht, dass sich der Konflikt zwischen der Hamas und Israel ausweiten könnte.
Trotz der jüngsten Anstiege liegt der Preis für europäisches Erdgas deutlich unter dem Niveau, das er im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine erreicht hatte. Zeitweise wurden im vergangenen Jahr mehr als 300 Euro je Megawattstunde fällig. Russland hatte seine Gaslieferungen nach Europa stark gedrosselt, weshalb Ersatz gefunden werden musste.
Die anhaltend hohen Gas- und Ölpreise spielen Equinor und Shell natürlich weiterhin voll in die Karten. Die beiden günstig bewerteten Dividendenperlen sind daher nach wie vor attraktive Investitionen. Die Stoppkurse sollten bei 24,00 Euro (Shell) beziehungsweise 22,00 Euro (Equinor) belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX