In einem insgesamt relativ freundlichen Marktumfeld schwächelten die Aktienkurse von Shell und Equinor an den vergangenen Handelstagen weiter. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Ölpreise sanken zuletzt weiter. Und auch die für die beiden breit aufgestellten Energieriesen wichtigen Gaspreise präsentieren sich weiter in einer eher schwachen Verfassung.
Wie es bei den Ölpreisen in den kommenden Wochen und Monaten weiter gehen wird, könnte sich in dieser Woche entscheiden. Denn dann trifft sich die Opec+. Die Unstimmigkeiten in dem großen Ölverbund scheinen immer noch nicht ausgeräumt zu sein. Zusammen mit der verhaltenen Stimmung an den Aktienbörsen setzt der Disput die Erdölpreise unter Druck. Medienberichten zufolge gibt es vor allem Diskussionen um die Förderquoten afrikanischer Produzenten wie Angola und Nigeria. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete mit Bezug auf informierte Personen, Saudi-Arabien dränge andere Mitgliedsstaaten zu Produktionskürzungen.
Wegen des Streits ist die eigentlich für vergangenes Wochenende geplante Opec-Sitzung auf den kommenden Donnerstag verschoben worden. Die Förderpolitik von Opec+ kann schon seit einiger Zeit als unausgewogen bezeichnet werden. Einen Großteil der Produktionskürzungen, die in diesem Jahr zur Stützung der Rohölpreise ergriffen wurden, trägt der Ölriese Saudi-Arabien. Daneben hält Russland sein Angebot knapp. Die beiden Länder sind die faktischen Anführer des Verbunds, der mehr als zwanzig Förderstaaten umfasst.
Das zuvor über mehrere Monate hinweg blendende Marktumfeld für Equinor und Shell bleibt aktuell etwas rauer. Doch es besteht nach wie vor kein Zweifel daran, dass die beiden Unternehmen auch mit den aktuellen Ölpreisniveaus sehr gut zurecht kommen und vermutlich weiterhin üppige Gewinne einfahren dürften. Die günstig bewerteten Dividendenperlen bleiben attraktiv, die Stoppkurse sollten bei jeweils 24,00 Euro belassen werden.
MIt Material von dpa-AFX