Der größte deutsche Energiekonzern E.on präsentiert am Donnerstag die Zahlen für das abgelaufene Quartal. Zeitgleich findet die Hauptversammlung der Düsseldorfer statt. Die Aktie kommt währenddessen auch in einem starken Marktumfeld am Montag nicht vom Fleck.
Auf der Hauptversammlung muss Vorstandschef Johannes Teyssen seine radikalen Aufspaltungspläne erklären. E.on hatte Ende 2014 angekündigt, sich als Reaktion auf die Energiewende aufzuspalten und dabei den gesamten Teil mit Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken in eine neue Gesellschaft auszugliedern. Der Hauptkonzern will sich künftig auf Geschäfte wie Ökostrom, Energienetze und den Vertrieb konzentrieren. Seit der vergangenen Woche steht fest, dass der abgespaltene Bereich künftig unter dem Namen Uniper von Düsseldorf aus geführt wird. Chef des Unternehmens wird mit Klaus Schäfer der amtierende Finanzvorstand des Konzerns. Dagegen zieht das Kernunternehmen E.on nach Essen, an der Spitze bleibt Teyssen. Bereits zum Jahreswechsel sollen die Unternehmen in der neuen Konstellation unabhängig voneinander arbeiten, ehe dann im Frühjahr die Hauptversammlung über die faktische Abspaltung entscheidet.
Unsichere Lage
Schätzungen von Analysten zum abgelaufenen Quartal sind rar. An den grundlegenden Trends dürfte sich ohnehin wenig geändert haben. Der Verfall der Preise an der Strombörse frisst sich zunehmend in die Bilanzen der Versorger hinein. E.on hat deshalb bereits für dieses Jahr einen weiteren Rückgang der Gewinne angekündigt. Bei der Dividende hat E.on dennoch Kontinuität versprochen. In diesem wie im kommenden Jahr will der Konzern seinen Aktionären stattdessen eine feste Ausschüttung von 50 Cent je Aktie zahlen. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern die Dividende bereits von 1,10 auf 0,60 Euro gekappt.
Finger weg
Auch wenn E.on nun einen ersten Schritt hin zum Umbau des Konzerns gemacht hat, sind die grundlegenden Probleme noch nicht aus der Welt geschafft. Zudem ist der Ausgang der geplanten Aufspaltung unsicher. Anleger sollten daher die Aktie weiterhin meiden und sich auch nicht von der hohen Dividendenrendite blenden lassen.
(mit Material von dpa-AFX)