Die französische Großbank Société Générale (SocGen) hat die Aktien der Energieriesen E.on und RWE abgestuft. Die Versorger-Titel können sich zwar im Plus halten, dem freundlichen Gesamtmarkt laufen sie am Dienstagvormittag allerdings hinterher.
SocGen-Analyst Alberto Ponti hat E.on von „Buy“ auf „Hold“ abgestuft und das Kursziel von 13,50 auf 9,50 Euro gesenkt. Durch die geplante Aufspaltung stelle sich der Konzern zwar schlanker auf, kurzfristige Kurstreiber würden allerdings fehlen, so der Experte. Aufgrund von gesenkten Annahmen zur Strompreisentwicklung in Deutschland und zum operativen Ergebnis aus dem regulierten Netzgeschäft reduzierte er seine Prognose für den Gewinn je Aktie in den Jahren 2017 und 2018.
Maue Aussichten auch bei RWE
Pontis Kollege Lüder Schumacher kommt für den Konkurrenten RWE zu einem ähnlichen Ergebnis. Kurzfristig biete der Ausblick des Versorgers den Anlegern nur wenig Grund zur Freude. Weiter fallende Strompreise und die Spekulationen über die Höhe der Dividende würden den Energieriesen belasten, so der Analyst.
Unternehmensaussagen, wonach die Zielspanne beim bereinigten Nettoergebnis in diesem Jahr wohl nur knapp erreicht werde, erweckten in diesem Zusammenhang nicht gerade Vertrauen, so Schumacher. Folglich hat er seine Kaufempfehlung für RWE gestrichen und das Kursziel von 14 auf 12 Euro gesenkt.
Große Ungewissheit
Die Aktien von RWE und E.on reagieren am Dienstag kaum auf die Abstufung. Dank des freundlichen Gesamtmarktes können sie sich in der Gewinnzone halten. Trotzdem sollten Anleger auch weiterhin einen Bogen um die Versorger-Titel machen. Sowohl der Erfolg der Umbau- und Sparmaßnahmen, als auch die Entwicklung des operativen Geschäfts steht derzeit in den Sternen. Die Aktien von RWE und E.on sollten weiter gemieden werden. Derzeit ist kein positives Signal in Sicht.
(Mit Material von dpa-AFX)