Die US-Investmentbank Merrill Lynch hat im deutschen Energiesektor drei Aktien näher unter die Lupe genommen: RWE, E.on und Nordex. Während eine Aktie von den Amerikanern klar gemieden wird, rät Merrill Lynch bei den beiden anderen zum Kauf. RWE ist der große Verlierer des Checks. Die Experten haben das Papier von "Neutral" auf "Underperform" abgestuft und das Kursziel von 29,60 auf 20,10 Euro gesenkt. Der jüngste Strompreisverfall und anhaltende Risiken für Kohle und Gas hätten ihn zum Umdenken bewogen, schrieb Analyst Peter Bisztyga in einer Studie vom Dienstag. Der deutsche Versorger gehöre zu den Werten, die unter einer weiteren Abschwächung besonders deutlich leiden würden. Die Aktie zählt er daher im Sektor zu den schlechtesten, während E.on hingegen zu den Favoriten gehöre. Allerdings hat Bisztyga auch hier das Kursziel gesenkt – von 18,70 auf 17,60 Euro. E.on zähle aber aufgrund des Restrukturierungspotenzials zu den Favoriten, auch wenn sinkende Gewinnerwartungen kurzfristig noch weiter belasten könnten, erklärte er.
Kaufchance bei Nordex
Sehr optimistisch zeigt sich Bisztyga für den Windkraftanlagen-Bauer Nordex. Hier hat er seine Einstufung klar auf „Buy“ belassen und das Kursziel von 16,00 auf 18,50 Euro angehoben. Während DER AKTIONÄR bei RWE und E.on weiter pessimistisch ist, teilt er jedoch die Meinung für Nordex. Auch charttechnisch hat sich hier das Bild zuletzt wieder deutlich aufgehellt. Das Papier ist wieder an die 16-Euro-Marke heran gelaufen. Und auch das letztjährige Hoch bei 17 Euro ist nicht mehr weit entfernt. Gelingt der Sprung darüber, dürfte die Aktie klar die Marke von 20 Euro ins Visier nehmen. Zuletzt profitierte Nordex von mehreren guten Meldungen. Unter anderem erhielt Nordex von RWE Innogy sieben Windenergieanlagen vom Typ N117/2400. Der aktuelle Auftrag von RWE stellt für Nordex die erfolgreiche Erweiterung der Kundenstruktur in Osteuropa dar.
(Mit Material von dpa-AFX)