Mit der Übernahme der Innogy-Tochter RWE wirbelt E.on die Energiebranche durcheinander. Doch die Kritik am Megadeal wächst. Sorgen werden laut, dass eine Monopolstellung entsteht und Verbraucher wie Wettbewerber unter der neuen Marktsituation leiden würden. E.on wehrt sich allerdings gegen die Vorwürfe.
DER AKTIONÄR hatte zuletzt bereits berichtet, dass der Ökostromanbieter Lichtblick erhebliche Einwände gegen den Zusammenschluss hat. E.on werde demnach auf zwei Dritteln der Fläche Deutschlands zum größten Stromanbieter. E.on-Vorstand Karsten Wildberger konterte vergangene Woche jedoch, diese Zahlen seien „absolut nicht nachvollziehbar“.
Ein Konzernsprecher betonte zudem, dass lediglich 20 Prozent des Stroms in Deutschland nach der Fusion von E.on verkauft werden. Steigende Preise seien nicht zu erwarten, hatte auch Konzernchef Johannes Teyssen bereits in der Vergangenheit betont. Auch Wildberger bestätigte, dass es weiterhin hohen Wettbewerb geben werde.
Dabeibleiben
Die Kartellbehörden werden sich den Deal genau anschauen. Einzelne Kompromisse sind möglich, ein generelles Veto gegen den Zusammenschluss ist aber nicht zu erwarten. Die Aussichten für E.on sind mit dem künftigen Fokus auf Netze und Kundendienstleistungen entsprechend gut. Anleger bleiben an Bord und geben kein Stück aus der Hand.