Eine mögliche Große Koalition wird voraussichtlich die deutschen Klimaziele für 2020 verschieben. Während der langjährige Rivale RWE mit seinen Kohlekraftwerken profitiert, wäre eine Abkehr von der Energiewende für E.on zwar ein herber Rückschlag. Konzernchef Johannes Teyssen findet die Entscheidung der Politik aber nicht so tragisch.
„Entscheidend ist nicht, ob wir das 2020-Ziel halten, entscheidend ist, ob wir konsequent unsere Klimaschutzpolitik fortsetzen”, sagte Teyssen am Mittwoch am Rande einer Wirtschaftskonferenz der Welt. Ein symbolischer Termin oder eine symbolische Zahl sollten nicht so im Vordergrund stehen. Wichtiger als die Geschwindigkeit von Stilllegungen von Kohlekraftwerken sei für ihn, „ob es nachhaltig neue Sache gibt“.
Teyssen hat Recht: Die Klimaziele waren ohnehin unrealistisch. Eine Versorgungssicherheit wäre nicht mehr garantiert, wenn der Kohleausstieg mit aller Macht durchgepeitscht wird. Die deutsche Regierung dürfte die Energiewende dennoch vorantreiben. Mit dem Fokus auf Erneuerbare Energien, Elektromobilität und Smart Home geht E.on den richtigen Weg.
Schwieriges Chartbild
Im schwachen Marktumfeld ist die E.on-Aktie unter Druck geraten und unter die wichtige 9,00-Euro-Marke gefallen. Neueinsteiger sollten aktuell abwarten, bis es neue Impulse gibt. Wer investiert ist, bleibt an Bord und beachtet den Stoppkurs bei 7,80 Euro.