Wie erwartet hat E.on am Freitag das offizielle Übernahmeangebot für den Konkurrenten Innogy vorgelegt. Es hat einen Gesamtwert von 40 Euro je Aktie, inklusive der Innogy-Dividenden für 2017 und 2018. Gelingt die Transaktion, wird die deutsche Energiebranche erneut auf den Kopf gestellt.
Am 6. Juli endet die Annahmefrist für das Angebot. Nach der Übernahme will E.on Innogy dann in einer komplexen Transaktion unter sich und der bisherigen Mutter RWE aufteilen. E.on wird sich künftig auf das Geschäft mit Netzen und den Vertrieb konzentrieren. Zudem wird RWE mit knapp 17 Prozent größter Aktionär von E.on.
Vor 2019 wird allerdings nicht mit dem Vollzug des Übernahmeangebots gerechnet. Aufgrund der hohen Marktmacht der beiden Versorger steht der Deal zudem noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die Kartellbehörden. Nachdem es zuletzt Kritik vor allem durch die Innogy-Belegschaft gegeben hatte, versprach E.on-Chef Johannes Teyssen, dass der geplante Abbau der 5.000 Stellen sozialverträglich umgesetzt werde. „Wir werden mit jedem Mitarbeiter gleichermaßen fair umgehen“, so Teyssen.
Für Konservative
E.on positioniert sich als Energiedienstleister in der neuen Energiewelt neu. Dank der Abmachung mit RWE sollte die Annahme des Übernahmeangebots nur Formsache sein. Mit dem regulierten Netzgeschäft und der starken Position beim Vertrieb eignet sich die E.on-Aktie vor allem für konservative Anleger. Auch die Dividendenrendite von derzeit 3,4 Prozent ist wieder attraktiv. Der Stopp liegt bei 7,80 Euro.