Im freundlicheren Marktumfeld zählen die Versorger am Mittwoch zu den schwächeren Werten im DAX. Bei E.on lässt das Kaufsignal mit dem Ausbruch über das 52-Wochen-Hoch bei 9,95 Euro damit weiter auf sich warten. Doch es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Denn die Zahlen zeigen, wie stark der Konzern für die Zukunft positioniert ist.
Nach der Fusion mit Innogy konzentriert sich E.on auf das regulierte Netzgeschäft und die Kundendienstleistungen. Der DAX-Konzern zählt dann trotz des Abschieds von der klassischen Stromerzeugung zu Europas größten Versorgern. Gemeinsam mit Innogy macht E.on pro-forma fünf Milliarden Euro operativen Gewinn (EBIT). Lediglich der italienische Branchenprimus Enel, der aber die gesamte Palette der Energiewelt abdeckt, fährt mehr ein.
Bezogen auf das künftige Kerngeschäft ist E.on im Markt sogar noch stärker positioniert. Der Wert des Netzgeschäfts beläuft sich auf rund 37 Milliarden Euro, die Zahl der Kunden wird auf etwa 50 Millionen steigen. Damit läuft E.on Enel den Rang ab und verdrängt auch andere große Wettbewerber wie Engie oder Iberdrola. Das zeigt die Marktmacht des Konzerns und die damit verbundenen Chancen - allerdings auch, warum Wettbewerber und Kartellbehörden Zweifel an der Megafusion anmelden.
Dabeibleiben
E.on verabschiedet sich zwar vom langjährigen Kerngeschäft. Die Zahlen zeigen aber, dass der Konzern dennoch eine große Nummer bleibt. Anleger müssen sich keine Sorgen machen. Das regulierte Netzgeschäft ergänzt sich gut mit den Wachstumschancen im Kundengeschäft. Für konservative Anleger ist die Aktie weiter ein Kauf.