Der Wandel der Energiewelt schreitet unaufhaltsam voran. Kaum ein Konzern spiegelt das so gut wider wie E.on. Mit der Innogy-Übernahme erfindet sich der Versorger quasi neu und trennt sich von der klassischen Energieerzeugung als langjährigem Kerngeschäft. Eine neue Beteiligung zeigt, wo der Weg hinführen soll.
Das Objekt der Begierde heißt Virta und ist ein finnischer Entwickler und Anbieter von IT-Systemen für das Laden von Elektroautos. Gemeinsam mit der Versorger Helen hält E.on nun die Mehrheit an Virta. Mit deren Softwareplattform lassen sich beispielsweise Energiespitzen beim Laden vermeiden oder Stromkosten reduzieren. Gleichzeitig können Fahrer belohnt werden, die netzfreundlich laden – beispielsweise außerhalb der Stoßzeiten.
Laut Pressemitteilung will E.on gemeinsam mit Virta das intelligente Laden zum Industriestandard in Europa entwickeln. Für die Umstellung von Verbrennungsmotoren auf Stromer gilt das als entscheidender Schritt. Für E.on ist es bereits die zweite Investition in die E-Mobilität in kürzester Zeit, nachdem erst am Dienstag bekannt wurde, dass in Skandinavien das Geschäft mit Ladestationen ausgebaut wird.
Dabeibleiben
E.on rüstet sich früh für den potenziellen Megamarkt E-Mobilität. Gut so, denn nach der Trennung vom Erzeugungsgeschäft benötigt der Konzern neben den sicheren Netzen auch neue Wachstumsaussichten. Für konservative Anleger bleibt E.on unverändert interessant. Der Stoppkurs liegt weiter bei 7,80 Euro.