In der neuen Energiewelt konzentriert sich E.on nach dem Mega-Deal mit RWE künftig auf Stromnetze und Kundendienstleistungen. Aktuell ist der Versorger aber auch noch in der Energieerzeugung tätig. Viele internationale Investoren werden hier aber von der politischen Situation in Deutschland abgeschreckt.
Rolf Martin Schmitz, der Chef des Wettbewerbers RWE, hat in der Wirtschaftswoche erklärt, dass vor allem angelsächsische Investoren beklagen, dass die Bedingungen in Deutschland nicht mehr verlässlich seien. Da verlässliche Rahmenbedingungen und klare Zielbilder fehlen, sei Deutschland zu unsicher geworden. „In der Energiepolitik kann man den Eindruck gewinnen“, pflichtet auch Schmitz diese Sichtweise bei.
Bis Mitte nächsten Jahres wollen E.on und RWE die kartellrechtliche Freigabe für den Innogy-Deal erhalten. Dann trennt sich der Konzern auch vom langjährigen Kerngeschäft, der Energieerzeugung. Sollten ausländische Investoren die deutsche Versorgerbranche tatsächlich meiden, wird E.on aber wohl auch künftig in Sippenhaft genommen. Eine klare Strategie der Bundesregierung bei der Energiewende wäre deshalb umso wichtiger.
Kaufsignal abwarten
Das Chartbild bei E.on hat sich in den vergangenen Tagen im schwachen Gesamtmarkt kaum eingetrübt. Allerdings fehlen noch immer die Impulse für den Ausbruch über den Widerstand bei 8,70 Euro. Neueinsteiger warten hier das Kaufsignal ab. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 7,80 Euro.