Am Dienstag zählt die E.on-Aktie zu den schwächeren Werten im DAX. Die Attacke auf das 52-Wochen-Hoch bei 9,95 Euro lässt damit weiter auf sich warten. Ursache für die roten Vorzeichen sind die Sorgen um das Großbritannien-Geschäft. Das belastet auch die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Innogy-Übernahme.
Im Dezember platzte die Vertriebsfusion in Großbritannien zwischen der Innogy-Tochter Npower und dem Wettbewerber SSE. Im umkämpften britischen Markt sollte so ein eigenständiger Branchenriese entstehen. Doch nun muss sich E.on nach der Übernahme von Innogy selbst um die Problemtochter kümmern. Es ist ein Risiko, dass 2019 rund 250 Millionen Euro beim EBIT kosten könnte. Hinzu kommt, dass E.on selbst eine Tochter in Großbritannien hat, die mit den schwierigen Bedingungen dort zu kämpfen hat.
NPower leide unter weiterem Margendruck, bestätigt auch JPMorgan-Analyst Christopher Laybutt. Steigende Kosten im Großhandelsbereich des Versorgers und der Eintritt neuer Marktteilnehmer dank neuer Technologien belasten. Für E.on wird er wegen der anstehenden Übernahme deshalb skeptischer. Allerdings liegt das neue Ziel von 10,20 Euro noch immer über dem aktuellen Kursniveau.
Dabeibleiben
Die Probleme in Großbritannien gibt es, sie sind aber bekannt und im Kurs eingepreist. Insgesamt ist E.on mit dem Fokus auf Netze und Vertrieb künftig gut gerüstet für die neue Energiewelt. Konservative Anleger sind mit der Aktie gut beraten. Zweistellige Kurse sollten zeitnah möglich sein.