Electronic Arts (EA) hat im letzten Quartal kein neues Spiel veröffentlicht, trotzdem gewann die Aktie im April 20 Prozent dazu. Das liegt an den kostenpflichtigen Zusatzinhalten für bereits erhältliche Games und dem starken Videospielmarkt: Im März wurden 65 Prozent mehr Konsolen verkauft als im Vorjahreszeitraum. Das Comeback der Aktie kommt passend vor den Zahlen für das Geschäftsjahr 2019/2020 am 5. Mai.
Selbst von den sieben Jahre alten Playstation 4- und Xbox-One-Geräten verkauften sich im März jeweils 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Insbesondere die Fußballsimulation FIFA spielen die Leute online auf der Playstation. Durch kostenpflichtige Erweiterungen und Online-Abos für seine Spiele setzte EA im Q3 677 Millionen Dollar um.
Auf diese zusätzlichen Spiel-Angebote greifen die Leute in Heimquarantäne immer mehr zurück. Speziell die Online-Turniere in FIFA 20 sorgen für einen Umsatzanstieg. Aktuell spielen sogar Profi-Fußballer im Internet mit. Auch diese Partien streamen Spieler auf Twitch oder YouTube, die dafür Spenden von ihren Zuschauern bekommen. Mit diesem Geld werden zusätzliche Spielinhalte für mehr Spannung im Stream gekauft.
Der Konzern rechnet für das Geschäftsjahr 2019/2020 mit 5,47 Milliarden Dollar Jahresumsatz (1,35 Milliarden kommen aus dem vierten Quartal). Die Analysten erwarten für denselben Zeitraum im Schnitt einen Gewinn pro Aktie von 3,76 (0,73 Dollar im vierten Quartal) – 2019 waren es 3,33 Dollar.
Durch seine konkurrenzlosen Sportspiele (wie FIFA und Madden NFL) profitiert EA auch ohne neue Games auf dem Markt vom derzeitigen Boom. Mit 71 Prozent (1,16 Milliarden Dollar) stehen die Konsolenspieler für den Löwenanteil beim letzten Quartalsumsatz. Dieser Anteil dürfte bei EA durch den umsatzstärksten März seit 2008 nochmal gestiegen sein – insbesondere durch die Zusatzangebote für die Spiele.
Diese soliden Onlineumsätze stärken den Cashbestand von über drei Milliarden Dollar. Deshalb und wegen des Comebacks der Aktie (2020er-KGV von 30 vs. Activision Blizzard 2020er-KGV von 34 und Take-Two 2020er-KGV von 46) ist Electronic Arts wieder eine Empfehlung des AKTIONÄR. Ziel: 128 Euro.