Die Aktie der DWS befindet sich in einem intakten Aufwärtstrend und steigt immer weiter. Die Geschäfte haben sich seit dem Tiefpunkt im Frühjahr 2020 wieder deutlich erholt und die Aussichten bleiben positiv für den zweitgrößten Vermögensverwalter in Europa. Doch nun attackiert Konkurrent Amundi die Deutsche-Bank-Tochter mit einem Megadeal und setzt das Management um CEO Asoka Wöhrmann unter Zugzwang.
Amundi wird wie vermutet von der Societe Generale deren Vermögensverwaltung Lyxor übernehmen. Die Firma ist vor allem im ETF-Geschäft aktiv und genau um diesen Markt geht es bei den Vermögensverwaltern in Zukunft. Denn schon vor der Pandemie legten immer mehr Menschen ihr Geld in passive Fondsprodukte an. Die Entwicklung hat seit vergangenem Jahr an Fahrt aufgenommen, da neue Käufergruppen am Markt aufgetreten sind.
Amundi zieht vorbei
Zwar ist BlackRock mit seiner Marke iShares mit fast 44 Prozent die unangefochtene Nummer 1 im europäischen ETF-Markt. Mit elf Prozent kommt danach jedoch schon die DWS Group. Amundi rangiert aktuell mit etwas mehr als sechs Prozent nur auf Rang 6, würde sich durch die Übernahme von Lyxor mit dann fast 14 Prozent aber vor die DWS schieben.
DWS sucht ebenfalls nach Übernahmen
Übernahmen stehen bei der DWS auf der Agenda, allerdings wohl nicht um jeden Preis. Länger wurde schon vermutet, dass mit der UBS oder der Credit Suisse ein Deal geschmiedet werden könnte. Beide sollen Optionen für ihre Vermögensverwaltungssparten prüfen. Die UBS liegt aktuell auf Rang vier mit einem Marktanteil von 6,3 Prozent im europäischen ETF-Markt und würde gut zur DWS passen.
Wachstumschampion DWS
Einen Trumpf hat Wöhrmann allerdings so oder so: Laut Daten von Morningstar wächst die DWS bei ETFs am schnellsten auf dem Kontinent. In den zwölf Monaten bis Ende März 2021 konnten die Deutschen demnach gut 15 Prozent der Nettozuflüsse in diese Produkte einsammeln. Amundi und Lyxor wuchsen demnach deutlich schwächer.
Die Aktie ist mit einem 2021er-KGV von 12 nicht zu teuer, zumal eine attraktive Dividende lockt. Die jüngste Kursentwicklung ist vielversprechend, das Allzeithoch bei 39,99 Euro vom 19. Februar 2020 ist nicht mehr fern. Wird die Marke überschritten, winkt ein neues Kaufsignal. Anleger greifen zu.