Die DWS hat 2020 ihr Kostenziel ein Jahr früher als geplant erreicht und den Rebound bei den Mittelzuflüssen geschafft. Die Corona-Schäden dürften damit weitgehend ausgebügelt sein. Bei dem Vermögensverwalter ist zuletzt nicht nur der Aktienkurs gestiegen, sondern offenbar auch das Interesse an Übernahmen.
Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg schaut sich DWS-CEO Asoka Wöhrmann nach potenziellen Übernahmekandidaten um. Er soll grünes Licht von Christian Sewing, dem Chef der Deutschen Bank, haben. Diese ist mit rund 80 Prozent noch immer der größte Aktionär der DWS. Für Wöhrmann kämen große Fusionen und kleinere Ziele in Frage, so Bloomberg.
Übernahme soll her
Nach Ansicht von Sewing soll die DWS einer der zehn größten Vermögensverwalter weltweit werden. Aktuell ist man auf Rang 17. Im europäischen Vergleich gehört man zu den Schwergewichten, mit Playern wie BlackRock oder Vanguard kann man aber nicht mithalten. Das geht aus Zahlen des Dienstleisters ADV Ratings hervor. Also muss ein Deal her, um den Abstand zur Konkurrenz zu verkleinern.
Credit Suisse im Visier?
Zuletzt gab es vor rund zwei Jahren ähnliche Pläne als die Vermögensverwaltung der Deutschen Bank mit der UBS in der Schweiz fusionieren sollte. Daraus wurde bekanntlich nichts. Mit der Materie vertraute Personen sagen, dass sich die DWS nicht mit vielen Konkurrenten in Gesprächen befände. Die Sparte der Credit Suisse könnte noch ein realistisches Übernahmeziel sein. Zumal die Schweizer alle Optionen für die Vermögensverwaltung prüfen sollen und im ersten Quartal durch das Engagement bei dem Hedgefonds Archegos ein höherer Verlust anfallen soll.
Die Aktie ist im laufenden Jahr endlich erwacht und hat ordentlich Gas gegeben. Dabei wurde auch das Allzeithoch bei 38,70 Euro vom März 2020 zeitweise überschritten. Gelingt der nachhaltige Ausbruch über diese Marke, wäre das ein starkes Kaufsignal. Trotz des starken Kursanstiegs in den vergangenen Monaten dürfte für Anleger noch immer eine satte Dividende herausspringen. Ausgezahlt werden sollen 1,81 Euro, was auf dem aktuellen Niveau einer Rendite von 4,7 Prozent entspricht. Anleger können weiter zugreifen.