Dank reger Nachfrage besonders aus China traut sich der Anlagen- und Maschinenbauer Dürr für 2015 einen noch größeren Umsatzsprung zu: "Nach der guten bisherigen Entwicklung gehen wir davon aus, dass der Umsatz auf 3,6 bis 3,7 Milliarden Euro steigt", sagte Unternehmenschef Ralf Dieter am Dienstag. Bisher hatte er eine Spanne von 3,4 bis 3,5 Milliarden Euro (Vorjahr 2,6 Milliarden Euro) angegeben und nach einem starken Halbjahr den oberen Rand angepeilt.
China läuft gut
Der Auftragseingang sei im dritten Quartal von einem hohen Niveau in China geprägt worden, erklärte Ralf Dieter. Im Gesamtjahr dürfte der Auftragseingang bei 3,4 bis 3,5 (bisher 3,2 bis 3,5) Milliarden Euro liegen, präzisierte er. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stellte er weiter einen Zuwachs im zweistelligen Millionenbereich in Aussicht. Die Ebit-Marge nach Sondereffekten dürfte ungefähr in der Mitte der bisher angegebenen Zielspanne von 7,0 bis 7,5 Prozent liegen.
Homag treibt an
Auch im dritten Quartal profitierte Dürr kräftig vom Zukauf des Maschinenbauers Homag. Zudem stützte eine gute Nachfrage in China und Nordamerika. Der schwache Euro gab zusätzlichen Schub. Die Erlöse kletterten um 70 Prozent auf 988 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) vor Sondereffekten stieg um 38,4 Prozent auf 83,9 Millionen Euro, der Gewinn kletterte um 35,4 Prozent auf 57,4 Millionen Euro. Für den Homag-Zukauf, der seit Oktober 2014 einbezogen wird, fielen auch im dritten Quartal Belastungen an. Dürr verdient sein Geld unter anderem mit Lackieranlagen für die Autoindustrie.
Aktie sieht sehr gut aus
Vor wenigen Wochen noch machten Anleger einen großen Bogen um die Aktie von Dürr. Zu groß war die Aufregung rund um China. Experten sahen die Wirtschaft im Reich der Mitte in der Krise, die Wachstumsraten schwächten sich ab. Dürr werde herbe Rückschläge einstecken müssen.
Die Zahlen sprechen für sich. Dürr liegt gut im Rennen. Die Aktie hat jüngst gedreht und hinterlässt technisch aktuell ein sauberes Bild. Mit den starken Zahlen im Rücken sieht es ganz danach aus, als könnte das Papier in den nächsten Wochen die Marke von 90 Euro in Angriff nehmen.