Anhaltende Probleme in der Lieferkette und hohe Kosten für die Beschaffung von Materialien belasten Drägerwerk. Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern kann nach einem schwachen Quartal die Prognose für das laufende Jahr nicht mehr halten. Die Drägerwerk-Aktie verliert zur Stunde rund acht Prozent an Wert.
Der Vorstand geht zwar davon aus, dass sich in den kommenden Wochen die Lage zumindest etwas bessert und sich deshalb aus dem hohen Auftragsbestand mehr Umsatz realisieren lässt, aber das reicht nicht aus, um den Rückstand aufzuholen. "Aufgrund des Ausmaßes der bisherigen Verzögerung geht Dräger jedoch nicht mehr davon aus, die Jahresprognose erreichen zu können", teilte das Unternehmen am Freitagabend nach Schluss des Xetra-Handels an der Frankfurter Börse mit.
Im Rahmen der Jahresprognose hatte der Konzern einen im Vergleich zu den coronabedingten starken Vorjahreswerten währungsbereinigten Umsatzrückgang zwischen fünf und neun Prozent in Aussicht gestellt. Die Marge gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde zwischen einem und vier Prozent erwartet. Wegen des schon schwächeren ersten Halbjahrs hatte der Vorstand bereits im Sommer damit gerechnet, nur noch das untere Ende der Spanne erreichen zu können. Doch die Entspannung bei der Beschaffung von Vorprodukten trat nicht so stark ein wie erhofft. Die Lieferketten seien nach wie vor gestört.
Hohe Kosten und fragile Lieferketten sorgen bei Drägerwerk für massiven Margendruck. Anleger sollten nicht ins fallende Messer greifen und vor einem Einstieg neben positiven Chartimpulsen auch eine operative Verbesserung beim SDAX-Unternehmen abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)