Im letzten Teil des Interviews verrät Dr. Markus Krall, wann genau aus seiner Sicht der Crash kommt, welchem Indikator er noch vertraut und wie er jetzt sein Geld anlegen würde.
DER AKTIONÄR: Herr Dr. Krall, noch mal grundsätzlich: Sollte der Staat Ihrer Meinung nach in der Coronakrise den Unternehmen nicht helfen?
Markus Krall: Ich plädiere dafür, dass sich die Politik komplett zurückzieht und den Märkten das Reparieren überlässt. Der Schaden ist durch die Politik angerichtet worden – nicht erst jetzt in der Coronakrise, sondern schon vorher über viele Jahre. Nach acht Wochen Shutdown stehen 20 bis 30 Prozent der Unternehmen mit dem Rücken zur Wand – und zwar buchstäblich so zur Wand, dass die Leute Angst vor dem persönlichen Ruin haben. Das ist auch der Grund, warum die Unzufriedenheit langsam hochkocht. Die Leute merken, dass der Staat sie gar nicht retten kann. Das Geld kommt auch gar nicht dort an, wo es gebraucht wird. Der Mittelstand wird ruiniert, während die Konzerne gerettet werden. Aber die Konzerne können ohne den Mittelstand auch nicht funktionieren, weil der Mittelstand die Konzerne beliefert. Jedes Mal, wenn die Politik in das Uhrwerk hineinfasst, wird es noch schlimmer – weil das Uhrwerk zu kompliziert ist, um es mit einer Axt zu reparieren.