In den USA wurden heute starke Daten zum Arbeitsmarkt und zur Produktion veröffentlicht. Für die wirtschaftliche Lage von US-Unternehmen eigentlich gute Indikatoren – an der Börse sorgen die Daten beim Dow Jones oder dem S&P 500 am Donnerstag jedoch für Verluste.
Der US-Arbeitsmarkt setzt seine Erholung von dem schweren Corona-Einbruch fort. In der vergangenen Woche gingen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, ein Kurzfristindikator für den Jobmarkt, erneut zurück. Mit 385.000 Anträgen wurde das tiefste Niveau seit Beginn der Corona-Krise markiert.
Zudem ist auch die Produktivität der US-Wirtschaft im ersten Quartal deutlich gestiegen. Das Verhältnis von Produktion zu Arbeitszeit stieg auf das Jahr hochgerechnet um 5,4 Prozent, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Die Produktion stieg um 8,6 Prozent, die geleisteten Arbeitsstunden erhöhten sich um 3,0 Prozent.
Dennoch starten die großen Indizes an den US-Börsen mit klaren Verlusten in den Donnerstagshandel. Denn Gutes für die US-Wirtschaft verstärken auch die Inflations- und Zinssorgen der Anleger. Die Befürchtung am Markt ist, dass die gute Konjunktur den Druck auf die US-Notenbank Fed erhöhe, ihre bislang extrem lockere Geldpolitik einzuschränken.
Der Dow Jones steht kurz nach Handelsbeginn 0,55 Prozent im Minus auf 34.411 Punkten und ist damit wieder unter die horizontale Unterstützung bei 34.540 Punkte gefallen. Der S&P 500 büßt mit rund 0,60 Prozent etwas mehr ein und der Nasdaq 100 steht gar 0,84 Prozent im Minus
Reddit-Aktien weiterhin im Fokus
Auf Unternehmensseite blieben die Blicke auf AMC gerichtet – jener bei privaten US-Spekulanten beliebten Aktie, die seit Tagen wieder mit heftigen Kursschwankungen Furore macht. Am Vortag hatte sich der Kurs so gut wie verdoppelt, nun ging es vorbörslich um etwa sechs Prozent bergab. Die Kinokette kündigte an, das Kursfeuerwerk zum Verkauf weiterer Aktien nutzen zu wollen, um damit die Schulden zu senken.
Für die Aktien von GameStop und Bed Bath & Beyond ging es vorbörslich um 4,3 und 9,5 Prozent bergab. Beim ehemaligen Handyproduzenten Blackberry dagegen ging die Rally weiter, nach einem Anstieg um fast ein Drittel am Vortag schossen sie nochmals um 17 Prozent hoch.
Mit Material von dpaAFX.