Nach dem Börsenabsturz zum Wochenstart haben die US-Aktienmärkte am Dienstag einen weiteren Stabilisierungsversuch unternommen. Der Dow Jones notierte im späteren Handelsverlauf 3,58 Prozent höher bei 20.912,07 Punkten. Im frühen Handel hatte der Leitindex zunächst wieder unter Druck gestanden und war erstmals seit mehr als drei Jahren wieder unter die Marke von 20.000 Zählern gefallen. Am Vortag hatte der Dow mit einem Minus von knapp 13 Prozent den größten Tagesverlust seit 1987 verzeichnet.
Der marktbreite S&P 500 stieg am Dienstag zuletzt um 4,47 Prozent auf 2.492,76 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 5,18 Prozent auf 7.383,92 Punkte zu.
"Unter 20 000 Punkten war der Dow Jones heute endlich in der Lage, die lang ersehnten überzeugten Käufer zu finden", sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Im aktuellen Umfeld wäre schon eine Seitwärtsbewegung ein Fortschritt. Derzeit wüssten die Investoren nicht, wie das wirtschaftliche Umfeld neu zu bewerten sei und damit wisse auch niemand, "wo ein fairer Wert von Aktien liegt", so Stanzl.
Unter den Einzelwerten standen erneut die Aktien von Boeing im Fokus, die zeitweise um mehr als 20 Prozent einbrachen und den tiefsten Stand seit dem Jahr 2013 erreichten. Später berappelten sie sich aber deutlich und verbuchten zuletzt ein Minus von "lediglich" drei Prozent. Am Montag hatten die Boeing-Titel fast 24 Prozent verloren und damit seit Beginn des freien Falls vor knapp vier Wochen rund zwei Drittel an Wert eingebüßt.
Bei den Aktien von Amazon ging es um gut sieben Prozent nach oben. Der weltgrößte Online-Händler will einem starken Anstieg der Bestellungen aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus mit einer Einstellungsoffensive begegnen. Das Unternehmen hatte am Montagnachmittag (Ortszeit) angekündigt, in den USA 100.000 zusätzliche Voll- und Teilzeitkräfte für Lager und Auslieferung anzuheuern, um die gestiegene Nachfrage bewältigen zu können.
Das Risiko ist angesichts der derzeitigen Marktlage weiterhin extrem hoch. Anleger können derzeit versuchen, bei ausgewählten Titeln mit stufenweisen Kaufaufträgen - dazu zählt auch die Aktie von Amazon - zum Zuge zu kommen.
(Mit Material von dpa-AFX)