Es ist beschlossene Sache: Der Bundestag hat am Freitag vergangene Woche das Patientendatenschutzgesetz (PDSG) verabschiedet. Für Online-Apotheken-Konzerne wie Shop Apotheke Europe oder die Zur-Rose-Gruppe ist dieses Gesetz von entscheidender Bedeutung – denn damit wird der Weg zum E-Rezept endgültig geebnet. Barclays hat nun die Kursziele für die beiden Unternehmen angepasst.
Kursziel fast verdoppelt
Die britische Großbank Barclays hat das Kursziel für Papiere der Zur Rose Group von 160 auf 310 Franken nahezu verdoppelt und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Online-Apotheken hätten sich in den vergangenen Monaten besonders gut entwickelt, schrieb Analystin Alvira Rao in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Günstige regulatorische Vorgaben vereint mit dem Rückenwind von der Pandemie des Coronavirus hätten dazu beigetragen. Im Jahr 2030 könnte ein Viertel des Medikamentenhandels in Deutschland online abgewickelt werden.
Und auch bei der Shop Apotheke Europe passt Barclays das Kursziel an. Fortan sieht Rao den SDAX-Wert bei 135 Euro fair bewertet (zuvor 95 Euro). Die Einstufung lautet unverändert "Overweight".
Zum Wochenbeginn hat Shop Apotheke Europe bereits mit vorläufigen Umsatzzahlen zum zweiten Quartal 2020 vorgelegt. Die Erlöse kletterten um satte 42 Prozent auf 233 Millionen Euro – und das rein organisch.
Die Einführung des E-Rezeptes in Deutschland und die Corona-Pandemie entpuppen sich als operativer Katalysator für Online-Apotheken wie Shop Apotheke Europe oder die DocMorris-Mutter Zur Rose. Beide Werte befinden sich seit geraumer Zeit auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR und haben Lesern massive Kursgewinne beschert (Shop Apotheke Europe: 290 Prozent im Plus; Zur Rose: 260 Prozent). Bei Zur Rose bieten sich erste Teilgewinnmitnahmen an, bei Shop Apotheke Europe sollten Anleger dabeibleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)