Der französische Energiekonzern Totalenergies hat heute seine Zahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres veröffentlicht. Und mit diesen konnte das Unternehmen durchaus positiv überraschen. Obwohl TotalEnergies durchaus die teilweise deutlich niedrigeren Preise für Öl und Gas zu spüren bekommen hatte.
So ging letztlich der um Sondereffekte bereinigte Gewinn im Jahresvergleich um 27 Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar zurück, wie das im EuroStoxx 50 notierte Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte. Experten hatten im Vorfeld allerdings mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Der Nettogewinn inklusive Sondereffekte legte hingegen um zwölf Prozent auf 5,6 Millionen Dollar zu. Im Vorjahreszeitraum hatte der Konzern eine Milliardenabschreibung auf sein Russland-Geschäft getätigt.
Für das erste Quartal will das Management eine Dividende von 0,74 Euro zahlen nach 0,69 Euro ein Jahr zuvor. Das war mehr als Analysten erwartet hatten. Zudem teilte das Unternehmen mit, sein kanadisches Geschäft für 5,5 Milliarden kanadische Dollar (umgerechnet 3,65 Milliarden Euro) an Suncor Energy verkaufen zu wollen. Für die Klimabilanz von TotalEnergies ist dies ein Schritt, der absolut Sinn macht. Die Rohölgewinnung aus Ölsanden, welche Suncor großflächig betreibt, ist mit einem enormen ökologischen Fußabdruck verbunden. Vermutlich passt dies einfach nicht mehr zu den Bestrebungen des Managements, in den kommenden Jahren immer grüner zu werden.
DER AKTIONÄR bleibt für die Anteilscheine von TotalEnergies nach wie vor zuversichtlich gestimmt. Die Gewinne dürften auch im laufenden Jahr weiterhin kräftig sprudeln. Mit einem KGV von 6 und einer Dividendenrendite von 5,1 Prozent ist die Bewertung immer noch günstig. Sollte es den Franzosen aber gelingen, ihr Geschäft mit Erneuerbaren Energien stärker voranzutreiben, dürfte dies bei zahlreichen institutionellen Investoren, die allmählich auch immer stärker nach ESG-Kriterien anlegen müssen, gut ankommen. Die Aktie bleibt ein Kauf (Stopp: 46,00 Euro).
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.
Mit Material von dpa-AFX