Die anhaltend hohen Ölpreise sind für Energieriesen wie Shell und TotalEnergies praktsich eine Lizenz zum Gelddrucken. Der US-Regierung sind sie hingegen ein Dorn im Auge. Daher erwägen die USA nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg, angesichts der hohen Erdölpreise bis zu 180 Millionen Barrel Rohöl aus ihrer strategischen Reserve freizugeben.
Demnach wird darüber nachgedacht, über einen längeren Zeitraum je Tag etwa eine Million Fass Öl auf den Markt zu bringen, um so die Preise zu drücken. Begleitet werden soll der Schritt von einer politischen Initiative der Internationalen Energieagentur (IEA), die andere Industrieländer von ähnlichen Schritten überzeugen soll.
Die Ölpreise sind daraufhin heute im frühen Handel von hohem Niveau aus deutlich gefallen. So verilligte sich Brent um 5,56 Dollar, WTI fiel um 6,96 Dollar auf 100,86 Dollar.
Am Donnerstag beraten indes auch die Förderländer im Verbund Opec+ über ihre kurzfristige Produktionspolitik. Es wird erwartet, dass die 23 Länder rund um Saudi-Arabien und Russland ihren Kurs moderater Produktionsausweitungen fortsetzen. Bisher zeigt sich der Ölverbund trotz des Krieges Russlands gegen die Ukraine geschlossen.
Es ist gut möglich, dass die Rally der Ölpreise durch derartige Aktionen zum Erliegen kommt. Doch dank der sehr guten Kostenstruktur dürften Shell und TotalEnergies auch bei deutlich geringeren Preisniveaus noch üppige Gewinne einfahren. Die beiden günstig bewerteten Dividendenperlen bleiben attraktiv. Anleger können nach wie vor zugreifen, die Stoppkurse sollten bei 39,00 Euro (TotalEnergies) beziehungsweise 18,70 Euro (Shell) belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX
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