Nach den heftigen Turbulenzen 2018 ist die Fresenius-Aktie durchaus stark ins neue Jahr gestartet. Dennoch dümpelt der Kurs zurzeit eher so vor sich hin. Eine klare Richtung fehlt. Auch der Angriff auf die wichtige 200-Tage-Linie wurde vorerst abgebrochen. Wie steht es um die Zukunft des Medizintechnik-Konzerns?
Es war eine echte Aufholjagd zu Beginn des Jahres. Nach den Einstürzen Ende letzten Jahres, legte die Aktie von Fresenius mehr als 20 Prozent zu. Bei der Tochtergesellschaft FMC standen sogar fast 40 Prozent zu Buche.
Die Zahlen zum ersten Quartal hatten dabei durchaus überzeugt. Währungsbereinigt stieg der Umsatz um rund fünf Prozent. Auch FMC konnte mit einem Umsatzwachstum von mehr als sechs Prozent überzeugen.
2018: Ein Jahr zum Vergessen
Anleger hatten es 2018 bei Fresenius durchaus nicht leicht gehabt. Nachdem binnen weniger Monate, die Gewinnziele zweimal korrigiert werden mussten, brach der Kurs um mehr als 40 Prozent in der zweiten Jahreshälfte ein.
Hinzu kam dann auch noch die geplatzte Übernahme des US-Arzneiherstellers Akorn. Nachdem bekannt wurde, dass man Medikamententests gefälscht hatte, konnte Fresenius die Übernahme letztenendlich doch noch vor Gericht abwenden. Daraufhin kündigte CEO Sturm an, dass vorerst keine weiteren Übernahmen geplant seien.
„Medicare for All“
Ein Problem was zurzeit die ganze Biotech- und Pharmabranche belastet, sind die Pläne der US-Demokraten, insbesondere die Bernie Sanders, eine allgemeine Krankenversicherung einzuführen. Dies würde enorme Veränderungen im Gesundheitssystem der USA mit sich bringen. Branchengrößen wie United Health betrachten dies schon seit längerem mit großer Sorge. Auch europäische Konzerne wie Fresenius blieben hier nicht verschont, da der Großteil der Umsätze in Nordamerika erzielt wird. 2018 erzielte Fresenius hier mehr als 70 Prozent seiner Umsätze.
Investitionen geplant
2019 soll nach Angaben des Konzerns zu einem richtigen Investitionsjahr werden. Insgesamt möchte man mehr als 2,5 Milliarden Euro investieren. Ein Großteil soll hier vor allem in die Tochtergesellschaft FMC fließen, die sich auf Dialyseprodukte spezialisiert hat. Es bleibt also abzuwarten, ob es dem Management dadurch gelingt, die Umsätze und Gewinne auch zukünftig wieder anzukurbeln.
Quelle: Fresenius
Chartbild weiterhin angeschlagen
Überzeugen kann Fresenius vor allem mit einer starken Dividende, die die letzten 25 Jahre durchweg angehoben wurde. Nachdem die Aktie Ende März ein klares Verkaufssignal generiert hat, sollten Neueinsteiger nun erst einmal positivere Chart-Signale abwarten. Bereits investierte Anleger sollten den Stoppkurs bei 39,50 Euro beachten.