Die Aktie von Drillisch hat in den vergangenen Jahren eine enorm starke Rallye hingelegt. Kostet ein Anteil im Jahr zeitweise noch weniger als fünf Euro, notiert das Papier derzeit bereits bei 38,60 Euro. Doch wie geht es weiter? Kann Drillisch den Widerstand bei 40 Euro doch noch nachhaltig überwinden oder ist das Ende der Aufwärtsbewegung bereits erreicht? Gleich mehrere Analysten haben sich diesem Thema zuletzt gewidmet.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat Drillisch nach einer überdurchschnittlichen Kursentwicklung von "Buy" auf "Neutral" abgestuft. Das Kursziel hob Analyst Tim Boddy in einer Studie vom Mittwoch aber von 40 auf 42 Euro an. Damit trägt er der kurzfristig höheren Profitabilität Rechnung. Das Chance/Risiko-Verhältnis der Mobilfunk-Titel sei allerdings inzwischen recht ausgeglichen.
Verstärkung
Zuletzt hat Drillisch seinen Vertrieb mit der Übernahme von The Phone House Deutschland deutlich ausgebaut. Der bisher zum britischen Unternehmen Dixons Carphone gehörende Händler setzte den Angaben vom Mittwoch zufolge zuletzt rund 350 Millionen Euro pro Jahr um und damit mehr als Drillisch. Allerdings hatte das britische Unternehmen in Deutschland zuletzt eine Reihe von Problemen und hatte deshalb im Dezember den beschleunigten Umbau von The Phone House angekündigt. Das Unternehmen vertreibt Mobilfunk- und Festnetzverträge sowie Geräte.
Weitere Kaufempfehlungen
Die Investmentbank Oddo Seydler hat die Einstufung für Drillisch nach der Übernahme von The Phone House Deutschland auf "Buy" mit einem Kursziel von 40 Euro belassen. Dies sei der nächste Schritt auf dem Wachstumspfad des Mobilfunkanbieters, schrieb Analystin Brigitte Thomalla in einer Studie vom Mittwoch. Es zeige den aggressiven Griff nach Marktanteilen - online sowie offline. Mit Ladengeschäften habe Drillisch jedoch noch keine Erfahrung und müsse in den kommenden Monaten auch mit den von O2 übernommenen Geschäften zeigen, dass man auch klassisch Kunden gewinnt.
Die DZ Bank hat die Einstufung für Drillisch ebenfalls auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 42 Euro belassen. Der Deal sei für den Mobilfunkanbieter ein weiterer großer Schritt vorwärts auf dem Weg zur Verwirklichung seiner ambitionierten Wachstumspläne, erklärte Analyst Karsten Oblinger. Der Kaufpreis mit seiner Mischofferte aus einem Aktien- und einem Baranteil erscheine fair und impliziere ein relativ niedriges Risikoprofil für Drillisch. Allerdings sei das exakte zukünftige Geschäftsmodell von The Phone House Deutschland aktuell etwas unklar.
Anleger dürfte außerdem die hohe Dividendenrendite von mehr als vier Prozent bei Drillisch gefallen. DER AKTIONÄR empfiehlt bestehende Positionen mit einem Stopp bei 33,50 Euro nach unten abzusichern.
(Mit Material von dpa-AFX)