Astrazeneca profitiert weiter vom starken Wachstum in China und bei Krebsmedikamenten. Die Strategie vom Firmenlenker Pascal Soriot scheint unverändert zu fruchten, umsatzseitig traut sich der britisch-schwedische Pharma-Konzern abermals mehr zu.
So stiegen die Produkterlöse im dritten Quartal zu konstanten Wechselkursen um 18 Prozent auf 6,13 Millarden Dollar, der Gesamtumsatz kletterte sogar um 22 Prozent auf 6,41 Milliarden Dollar. Unter dem Strich steht ein Kerngewinn von 0,99 Dollar in den Büchern, Analysten haben im Schnitt mit 0,96 Dollar gerechnet.
Zum zweiten Mal in diesem Geschäftsjahr traut sich Astrazeneca bei den Produkterlösen mehr zu. So sollen die Verkäufe im niedrigen bis mittleren Zehn-Prozent-Bereich zulegen. Zuletzt stellte das Unternehmen lediglich ein Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich in Aussicht.
Besonders stark entwickelt sich das Geschäft in China, dort schraubte Astrazeneca die Erlöse um satte 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahresraum nach oben. Und das Wachstum könnte im Reich der Mitte anhalten: Mit Roxadustat (Partner ist das Biotech-Unternehmen Fibrogen) steht ein weiterer potenzieller Kassenschlager in den Startlöchern. DER AKTIONÄR hat bereits mehrfach über diese Sonderstory berichtet.
Boom bei Krebsmedikamenten
Unter den einzelnen Produkten stechen einmal mehr Tagrisso und Lynparza heraus. Diese Medikamente sorgen bereits seit einigen Quartalen für anziehende Umsätze beim britisch-schwedischen Pharma-Konzern. Daran dürfte sich so schnell auch nichts ändern.
Die Astrazeneca-Aktie reagiert mit einem Kursplus von 3,5 Prozent auf die überzeugenden Quartalszahlen. Sicherlich rechtfertigt das hohe Wachstum beim Pharma-Konzern eine höhere Bewertung zur Peergroup. Doch ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22 für das Jahr 2020 (GlaxoSmithKline und Roche 14, Novartis 15 für 2020) erscheint sportlich. Investierte Anleger sollten dennoch an der Restposition im Depot festhalten. Seit Erstempfehlung in Ausgabe 03/2018 beträgt das Kursplus gut 40 Prozent. Einen weiteren Grund, investiert zu bleiben, ist die hohe Dividendenrendite von ordentlichen drei Prozent.