Perfektes Timing: In der Ausgabe 45/2018 hat DER AKTIONÄR zum wiederholten Male die Papiere von Astrazeneca im Rahmen einer Branchenstory zum Kauf empfohlen. Neben einem positiven Pipeline-Newsflow brillierte der britisch-schwedische Pharma-Konzern mit klasse Quartalszahlen. CEO Pascal Soriot sieht sich auf Kurs und rechnet mit "anhaltendem Wachstum". Anleger schickten die Astrazeneca-Aktie auf ein neues Rekordhoch.
ESMO-Gewinner
Vor den Quartalszahlen kristallisierte sich Astrazeneca bereits als einer der großen Gewinner des Krebskongresses ESMO (European Society for Medical Oncology), der dieses Jahr in München die Tore öffnete, heraus. Einmal mehr demonstrierte Astrazeneca mit Lynparza die starke Stellung im Markt für sogenannte PARP-Inhibitoren. Bei diesen Wirkstoffen handelt es sich um Enzymhemmer, die vorrangig als Erhaltungstherapie nach einer Chemotherapie zum Einsatz kommen. Neben Lynparza trauen Analysten auch den Konkurrenzmitteln aus dem Hause Clovis Oncology und Tesaro erhebliche Marktanteile zu. Nach den Zulassungen in den vergangenen Jahren konnten jedoch beide Astrazeneca-Rivalen nicht die prognostizierten Umsätze liefern.
In München legte Astrazeneca mit dem Partner Merck & Co. nach: In einer Studie, bei der Patientinnen mit einer schweren Eierstockkrebs-Erkrankung therapiert wurden, reduzierte der PARP-Inhibitor das Fortschreiten der Krankheit beziehungsweise den Eintritt des Todes um 70 Prozent. Clovis Oncology und Tesaro konnten auf dem ESMO-Meeting nicht mit diesen Resultaten mithalten.
Lynparza überrascht positiv
Die Grafik demonstriert eindrucksvoll, wie Astrazeneca den hochinteressanten Markt für PARP-Inhibitoren im Griff hat. Im dritten Quartal spülte Lynparza 169 Millionen Dollar ein, nach 81 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Damit befindet sich Astrazeneca klar auf Kurs, mit dem Partner Merck & Co das Krebsmedikament zu einem erfolgreichen Blockbuster zu formen. Zulassungserweiterungen sollten das stramme Wachstum bei Lynparza forcieren. Die Leidtragenden: Clovis Oncology und Tesaro.
Quelle: Brad Loncar
Unter dem Strich erzielte Astrazeneca ein wechselkursbereinigtes Umsatzwachstum bei den Produkten von neun Prozent auf 5,26 Milliarden Dollar. Zehn neue Medikamente, darunter Lynparza, bescherten den britisch-schwedischen Konzern ein Plus von 85 Prozent. Kein Wunder, dass CEO Soriot vom "Beginn einer Periode anhaltenden Wachstums" spricht.
Starker Chart, starke Aktie
Die Aussagen von Soriot trieben die Astrazeneca-Aktie auf neue Rekordstände. Investierte Anleger bleiben bei dem Dividendentitel (aktuelle Rendite 3,3 Prozent) an Bord.