Pharma-Titel sind im turbulenten Marktumfeld weiter gesucht. Dazu zählt unter anderem der britisch-schwedische Konzern Astrazeneca. Die Rallye in den letzten Wochen untermauert das Unternehmen mit positiven Nachrichten aus der Entwicklungspipeline: Für den Hoffnungsträger Lynparza hat Astrazeneca eine Zulassungserweiterung erhalten. Nicht minder spannend ist das Geschäft in China, wo der Pharma-Konzern ohnehin besonders stark wächst und mit dem US-Partner Fibrogen nun Geschichte geschrieben hat.
Alt-Empfehlung erhält grünes Licht
Die Sonderstory zum ehemaligen Hot-Stock Fibrogen hat DER AKTIONÄR im Artikel "Fibrogen: Unterschätzte Biotech-Perle mit Gamechanger-Potenzial" bereits vor gut einem Jahr thematisiert. In dieser Woche nun der Durchbruch: Das Anämie-Mittel Roxadustat, entwickelt in den USA, hat in China die erste Zulassung überhaupt erhalten. Das ist bis dato einzigartig – denn normalerweise streben Pharma- und Biotech-Unternehmen zu aller erst eine Zulassung in den USA oder Europa an, wo großes Marktpotenzial vorhanden und der regulatorische Prozess klar geregelt ist.
Doch die US-Firma Fibrogen hat nicht umsonst die Entwicklung von Roxadustat in China massiv voran getrieben. Schließlich treten Anämien (verursacht durch chronische Nierenerkrankungen) im Reich der Mitte besonders häufig auf. Derzeit durchläuft der potenzielle Blockbuster verschiedene Studien in Japan, Europa und den USA. Die Vertriebsrechte teilen sich dabei Astrazeneca und das japanische Unternehmen Astellas.
Vom Zulassungserfolg in China wird der Partner Astrazeneca profitieren. Dass der britisch-schwedische Konzern mit seiner Vermarktungsstrategie erfolgreich unterwegs ist, zeigen die Wachstumsraten. Im dritten Quartal 2018 verbuchte Astrazeneca ein Umsatzplus von satten 33 Prozent. Mit der Zulassung von Roxadustat sollte sich das Wachstum beschleunigen.
Laufen lassen
Defensiv ist wieder groß in Mode, die Astrazeneca-Aktie läuft weiter wie an der Schnur gezogen nach oben. Investierte Anleger bleiben beim Dividenden-Liebling an Bord. Aktuell beträgt die Dividendenrendite ordentliche 3,4 Prozent. Fibrogen hingegen wurde vor einigen Wochen mit einem Mini-Gewinn ausgestoppt und befindet sich derzeit auf der Watchlist.