Die Aktie der DHL Group konnte sich am Mittwoch der schwachen Vorgabe des US-Konkurrenten FedEx nicht enziehen. Die Amerikaner hatten am Dienstag nach Börsenschluss ein schlechter als erwartetes Quartalsergebnis vorgelegt. Auch der Ausblick enttäuschte. Das Papier verlor darauf im Handel am Mittwoch mehr als zwölf Prozent. Die Aktie der DHL Group ging auf der Handelplattform Tradegate mit einem Minus von 2,4 Prozent aus dem Handel.
Kurzzeitig konnte die Aktie der DHL Group die neue Postreform beflügeln. Im Tagesverlauf gelang es der Aktie fast alle Verluste wettzumachen. Der starke Einbrauch der FedEx-Aktie im US-Handel lastete dann aber zu stark und auch die Aktie der DHL Group geriet erneut unter Druck.
Die Bundesregierung will das Postgesetz erstmals seit einem Vierteljahrhundert grundlegend reformieren. Das Kabinett nahm am Mittwoch einen Vorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums an. Nun sind Bundestag und Bundesrat am Zug, im Frühjahr nächsten Jahres könnte die Reform final beschlossen sein.
Nach den Plänen der Bundesregierung soll die Deutsche Post künftig weniger Zeitdruck bei der Briefbeförderung bekommen. Dadurch kann sie Kosten senken und den noch immer üblichen Brieftransport mit Nachtfliegern einstellen. Für Verbraucher bedeutet das, dass sie wohl länger auf Briefe warten müssen als bisher. Derzeit muss die Post noch mindestens 80 Prozent der heute eingeworfenen Briefe am nächsten Werktag zugestellt haben, künftig soll es erst für den dritten Werktag nach Einwurf einen Mindestwert geben, dann 95 Prozent. Am vierten Werktag sollen sogar 99 Prozent der Briefe beim Adressaten sein. Briefe werden also länger unterwegs sein, sie sollen aber zuverlässig ankommen.
Die Regeln zum Einsatz von Subunternehmern sollen verschärft werden, außerdem sollen Pakete ab 10 Kilo gekennzeichnet werden – das soll verhindern, dass sich Paketboten verheben. Pakete, die schwerer als 20 Kilo sind, müssen dem Vorhaben zufolge entweder von zwei Personen transportiert werden oder mit einem technischen Hilfsmittel.
Auch wenn die jüngsten FedEx-Zahlen die Aktie der DHL Group derzeit belasten. DER AKTIONÄR hält dennoch an seinem positiven Urteil für die Aktie des Bonner Logistikriesen fest. Denn im operativen Geschäft läuft es aktuell wieder rund. Zudem ist der DAX-Titel im Branchenvergleich relativ günstig bewertet und konnte zuletzt einen stabilen Aufwärtstrend ausbilden. Auch die geplante Postreform dürfte unterstützen. Der Dividendentitel bleibt daher unverändert ein Kauf. Der Stoppkurs kann vorerst noch bei 34,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Mülller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.
Aktien der DHL Group befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
(Mit Material von dpa-AFX)