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18.06.2024 Thorsten Küfner

DHL Group: Es geht weiter

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DHL Group

Die Aktie der DHL Group bleibt für die Experten von US-Analysehaus Bernstein Research weiterhin ein klarer Kauf. Das Kursziel wurde nach einem Gespräch mit dem Chef der Express-Sparte, John Pearson, erneut auf 45,00 Euro beziffert. Analyst Alexander Irving betonte, in der Diskussion mit Pearson sei das Bild entstanden, dass seine Sparte auf dem Erholungsweg sei.

Der Manager habe außerdem die Erwartung geäußert, dass die Preise im Vergleich zum Niveau vor der Pandemie erhöht bleiben würden. Indes setzt der DAX-Konzern immer stärker auf Automaten. Man betreibe derzeit rund 700 Poststationen und damit circa 600 mehr als ein Jahr zuvor. Bei einer Poststation können Pakete abgegeben und abgeholt werden sowie Briefmarken gekauft und Briefe eingeworfen werden. Außerdem ist eine Videoberatung möglich. Separat hierzu hat der Post-Konzern DHL, der im inländischen Briefgeschäft als Deutsche Post auftritt, auch reine Paketstationen, Packstationen genannt - dort können Pakete abgegeben und abgeholt werden, Briefe hingegen nicht. Rund 13 300 Packstationen betreiben die Bonner nach eigenen Angaben derzeit in Deutschland und damit ein Drittel mehr als im Juni 2022 (10 000).

"Wir möchten unser Automaten-Netz auch in Zukunft bedarfsgerecht ausbauen, da sie bei unseren Kunden sehr beliebt sind", sagte ein Firmensprecher und wies auf ihren größten Vorteil hin: Die Automaten sind rund um die Uhr verfügbar. Die Kunden müssen sich also nicht an Ladenöffnungszeiten halten, die es bei den üblichen Filialen - etwa Supermärkten und Kiosken mit Postschalter - gibt.

Der Ausbau der Poststationen könnte künftig an Tempo gewinnen. Denn laut dem neuen Postgesetz, das unlängst den Bundestag passierte und im Juli im Bundesrat final beschlossen werden soll, werden sie als "Universaldienstfilialen" anerkannt. Das heißt, dass sie bei der weiterhin geltenden Pflicht zum Filialnetz angerechnet werden dürfen. Die Post muss in Deutschland mindestens 12 000 Filialen betreiben. In jedem Ort, der mehr als 2000 Einwohner hat, muss eine Filiale sein, und in Gemeinden mit mehr als 4000 Einwohnern darf eine Filiale in zusammenhängenden Wohngebieten maximal zwei Kilometer entfernt sein.

Bei der Einhaltung dieser Vorschrift hat die Post Probleme, im Februar gab es 125 unbesetzte Pflichtstandorte - sie war also nicht überall dort präsent, wo sie es hätte sein müssen. Das liegt vor allem am Strukturwandel auf dem Land: Wenn in einem Dorf der letzte Einzelhändler dichtmacht, hat die Post auch keinen Partner mehr vor Ort. Automaten wurden bei der Filialnetzpflicht bisher nicht angerechnet - es mussten Filialen sein, in denen ein Mensch bedient. Dem neuen Gesetz wird hingegen Genüge getan, wenn die Post einen Automaten aufstellt - also eine Poststation, Packstationen spielen hierbei mangels Brieffunktion keine Rolle.

Eine massenhafte Umstellung von mit Menschen besetzten Filialen auf Automaten wird es aber wohl nicht geben. Denn dem Gesetzesvorhaben zufolge muss das Verhältnis zwischen Filialen und Automaten angemessen sein - was das genau heißt, bleibt vage. Die Kommune vor Ort hat ein Mitspracherecht, außerdem muss die Bundesnetzagentur zustimmen. Es kann also durchaus sein, dass die Post einen Automaten in einem Dorf oder am Stadtrand aufstellen will, dieser dann aber doch nicht auf die Filialnetzpflicht angerechnet wird.

DHL Group (WKN: 555200)

Das neue Postgesetz dürfte der DHL Group voll in die Karten spielen. Der DAX-Konzern kann dadurch Kosten und Emissionen sparen. Die Perspektiven für den Logistikriesen sind weiterhin relativ gut, zumal die Weltwirtschaft zumindest wieder etwas an Fahrt gewinnt. Zudem ist die Bewertung im Branchenvergleich immer noch attraktiv. Allerdings drängt sich beim Blick auf das Chartbild aktuell kein Einstieg auf. Wer die DAX-Titel bereits im Depot hat, bleibt dabei und sichert die Position mit einem Stopp bei 34,00 Euro nach unten ab. 

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.

Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Mülller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.

Mit Material von dpa-AFX

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