Deutz will getrieben vom Rückenwind des vergangenen Jahres mittelfristig deutlich wachsen. Aufwind soll neben dem Vertrieb von Verbrennungsmotoren und die Entwicklung alternativer Antriebsformen und das zunehmende Geschäft mit Servicedienstleistungen geben. Die Aktie des Motorenherstellers bleibt gefragt.
Die neue Strategie schaffe die Voraussetzungen, „um auch in den kommenden Jahren weiter zu wachsen“, so Konzernchef Sebastian Schulte bei der Vorlage des Geschäftsberichts für 2022. Bis zum Jahr 2025 soll der Umsatz so um knapp 30 Prozent auf mehr als 2,5 Milliarden Euro klettern. Davon sollen um Sondereffekte bereinigt sechs bis sieben Prozent als operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hängen bleiben, was deutlich mehr wäre als 2022.
Für das laufende Jahr rechnet der Firmenchef im schlechtesten Fall mit einem stagnierenden Umsatz und einem rückläufigen Absatz eigener Motoren. So soll der Absatz eigener Deutz-Motoren bei 175.000 bis 195.000 Stück liegen. Darin sind keine Bootsmotoren der Marke Torqeedo enthalten. 2022 hatte der Vorstand den Absatz um fast 13 Prozent auf gut 181.000 Exemplare gesteigert. Der Konzernumsatz soll 2023 bei 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro liegen. Im abgeschlossenen Jahr war der Erlös um rund ein Fünftel auf 1,95 Milliarden Euro geklettert.
Die bereinigte Marge soll 2023 bei vier bis fünf Prozent liegen. 2022 hatte Deutz dank starker Nachfrage und Preiserhöhungen seinen operativen Gewinn mehr als verdoppelt. Das bereinigte EBIT lag mit 89,4 Millionen Euro rund 140 Prozent höher als im Jahr zuvor. Kosten durch anhaltende Lieferengpässe und gestiegene Materialkosten wurden damit mehr als ausgeglichen. Zusätzlich hätten Skalenerträge und Kosteneinsparungen zum besseren Ergebnis verholfen, hieß es.
Unter dem Strich verdiente Deutz 2022 mit 80,2 Millionen Euro mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Für das Jahr soll daher eine Dividende von 15 Cent je Aktie ausgezahlt werden.
Seit Anfang des Jahres hat die Deutz-Aktie in der Spitze rund 50 Prozent an Wert zugelegt. Begleitet wurde die Aufwärtsbewegung von einer Reihe an Analystenstimmen. Im Vorfeld der Zahlen setzen erste Gewinnmitnahmen ein. Die Konsolidierung war überfällig. Nachdem der Vorstand einen vielversprechenden Ausblick präsentiert hat, sollte die Aktie schon bald ihren Aufwärtstrend fortsetzen und nachhaltig Kurse jenseits der 6-Euro-Marke ansteuern.
(Mit Material von dpa-AFX)