Der Verkauf der verlustbringenden Tochter Torqeedo war für die Aktie von Deutz eine Art Befreiungsschlag. Analysten haben ihre Schätzungen überarbeitet und die Kursziele teilweise deutlich nach oben gesetzt. Investoren griffen bei den Papieren des Motorenherstellers beherzt zu. Nach einer kurzen Verschnaufpause steht das nächste charttechnische Kaufsignal bereits bevor.
DER AKTIONÄR hat bereits erklärt: Für Deutz war der Torqeedo-Verkauf ein richtungsweisender Schritt. Neben dem Buchgewinn im kleineren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich sollte die Trennung von dem defizitären Geschäft bei dem Kölner Motorenhersteller zu spürbar höheren Gewinnmargen führen.
Im Detail: Für das noch junge Geschäftsjahr 2024 ist nun eine EBIT-Marge von 6,4 Prozent (2023e: 5,8 Prozent) möglich. Im kommenden Jahr könnte die Marge dann bereits auf 7,0 Prozent steigen. Zum Vergleich 2021 lag der Wert bei mageren 2,3 Prozent.
Für Deutz ist der Verkauf ein strategisch wichtiger Schritt. Der Konzern kann sich nun auf die Weiterentwicklung seiner klassischen Verbrennungsmotoren, den Aufbau einer emissionsfreien Produktpalette und auf sein hochprofitables Servicegeschäft fokussieren.
Bis zum Jahr 2025 könnte mit den begleitenden Maßnahmen zur Effizienzsteigerung bei Umsätzen von 2,44 Milliarden Euro (2023e: 2,11 Milliarden Euro) am Ende ein Gewinn je Aktie von 1,02 Euro (2023e: 0,72 Euro) zu Buche stehen. 2021 hat der weltweit führende Hersteller innovativer Antriebssysteme mit Hauptsitz in Köln netto nur 0,32 Euro je Aktie verdient.
Das Fazit hat Bestand: Kurz vor Erreichen des ersten Etappenziels bei 6,00 Euro hat die Aktie den Steigflug unterbrochen. Nach einer Konsolidierung auf hohen Niveau dürfte der Titel angesichts der geschilderten Hintergründe den Steigflug wieder aufnehmen und Kurs auf die 8-Euro-Marke nehmen. Für das passende charttechnische Kaufsignal müsste die Aktie nachhaltig über sechs Euro steigen. Wer bei der jüngsten Rally mit an Bord war, kann auf dem aktuellen Niveau aber auch erste Gewinne einstreichen.