Deutz hat wegen einer schwachen Nachfrage Anfang Oktober seine Jahresziele zusammengestrichen. Nach der Gewinnwarnung wartet viel Arbeit auf den Vorstand, um das Vertrauen der Investoren wieder zu stärken. Der Anfang ist mit den eingeleiteten (Spar-)Maßnahmen und den entsprechenden Ausführungen auf dem Kapitalmarkttag gemacht. Am 7.November stehen die nächsten Zahlen zur Veröffentlichung.
Die Erwartungen an die Q3-Zahlen sind nicht wirklich hoch: Sowohl Warburg-Analyst Stefan Augustin als auch Jorge Gonzalez Sadornil von Hauck Aufhäuser Investment Banking rechnen mit einem schwachen Quartalsbericht des Motorenbauers.
Während Sadornil den fairen Wert der Aktie weiter bei 8,50 Euro sieht, hat Augustin das Kursziel im Vorfeld von 8,90 auf 7,90 Euro gesenkt. Beide Experten haben ihre Kaufempfehlung bestätigt und setzen auf eine Erholung ab dem vierten Quartal.
Für das dritte Quartal dürfte ein Rückgang der Motorenverkäufe im Classic-Segment um etwa 40 Prozent im Jahresvergleich zu Buche stehen. Grund dafür sind ein dreiwöchiger Produktionsstopp im August und eine geringere Erholung im September. Die erstmalige Konsolidierung von Bluestar Systems und die in diesem Jahr übernommenen Rolls-Royce-Aktivitäten können diese Delle nicht kompensieren.
Angesichts der schleppenden Nachfrage will der Vorstand die Maßnahmen wie Kurzarbeit verschärfen. Mit strukturellen Maßnahmen will Deutz zudem die direkten und indirekten Kosten dauerhaft senken und die Effizienz steigern. Das geplante Kurzarbeiterprogramm dürfte im vierten Quartal Einsparungen in Höhe von rund zwölf Millionen Euro ermöglichen, was voraussichtlich zu einer deutlichen Profitabilitätserholung führen wird.
Wieviel von der schleppenden Nachfrage mit der jüngsten Kursentwicklung eingepreist ist, ist fraglich. Nach der Gewinnwarnung wartet viel Arbeit auf den Deutz-Vorstand, um das Vertrauen der Investoren wieder zu stärken. Der Anfang ist mit den eingeleiteten (Spar-)Maßnahmen und den entsprechenden Ausführungen auf dem Kapitalmarkttag gemacht.
Die Aktie hat sich im Bereich um vier Euro stabilisieren können. Bekommt Deutz die operative Kurve, dürfte sich der Kurs wieder nachhaltig von diesem Niveau lösen. Ein schneller Rebound ist dabei aber eher nicht zu erwarten. Anleger warten die Entwicklung daher vorerst an der Seitenlinie ab.