Die Deutsche Telekom profitiert weiter vom starken Wachstum ihrer US-Tochter und dem schwachen Euro. Im dritten Quartal legten Umsatz und Gewinn im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum kräftig zu, wie der DAX-Konzern am Donnerstag in Bonn mitteilte. Die Erlöse kletterten konzernweit um 9,3 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft hätte das Wachstum 2,2 Prozent betragen. Das um Sonderkosten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte zu um 12,9 Prozent auf 5,17 Milliarden Euro. Unter dem Strich erzielten die Bonner 809 Millionen Euro Gewinn, knapp 60 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Prognosen behielt das Management um Konzernchef Tim Höttges bei.
Mit den Zahlen schnitten die Bonner beim Umsatz etwas schwächer ab als am Markt erwartet wurde – das war auch schon bei den vor einer Woche von T-Mobile US vorgelegten Zahlen der Fall. Die US-Tochter bietet seit einigen Monaten Endgeräte neben den üblichen Ratenverträgen auch zum Mieten an. Dabei werden die Umsätze erst nach und nach verbucht. Beim operativen Ergebnis lag die Telekom etwas besser als gedacht.
Zahlen von T-Mobile US
Die US-Tochter hatte bereits ihre Zahlen vorgelegt. Die Trends blieben die gleichen: Die Kunden rennen den Bonnern dort weiter die Türen ein, US-Chef John Legere erhöhte zum dritten Mal in diesem Jahr die Prognose für die neuen Vertragskunden. Beim Gewinn hingegen wurde er nicht optimistischer, was für etwas Enttäuschung an der Wall Street sorgte. In dieser Woche wurde einmal mehr deutlich, dass der Wachstumskurs in den USA durchaus seinen Tribut erfordert: Die US-Sparte nahm über eine Anleihe zwei Milliarden Dollar neue Schulden auf, unter anderem steht im kommenden Jahr erneut eine teure Frequenzauktion in den USA an.
Starke Charttechnik
Derweil präsentiert sich der Chart der Deutschen Telekom äußerst stark. Am Mittwoch ging das Papier bei 16,82 Euro aus dem Handel. i frühen Handel am Donnerstag muss die Aktie allerdings gegen den Trend um 0,3 Prozent leicht nachgeben. Dennoch - der Wert befindet sich nur noch knapp unterhalb des Mehrjahreshochs von 17,63 Euro. Gelingt hier der Ausbruch nach oben, dürfte relativ schnell die 20-Euro-Marke ins Visier genommen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)