Die Deutsche Telekom zählt am Dienstag zu den stärksten Werten im DAX. Die Aktie kann sich damit weiter von den jüngsten Tiefs lösen. Neues gibt es derweil von der Beteiligung BT Group. Das britische Telekomunternehmen hat einen neuen größten Aktionär, die Aktie knickt an der Börse deshalb allerdings rund fünf Prozent ein.
Altice UK hat weitere rund 585 Millionen Papiere der BT Group erworben und den eigenen Anteil damit auf 18 Prozent aufgestockt. Der Konzern wird damit größter Aktionär vor der Deutschen Telekom, die auf rund 12,1 Prozent an der BT Group kommt.
Altice war im Sommer bei BT als noch ebenbürtiger Großaktionär mit einem Anteil von zunächst 12,1 Prozent eingestiegen. Wie schon damals versicherte Altice UK auch zur jetzigen Anteilsaufstockung, kein Angebot für eine Komplettübernahme vorlegen zu wollen.
Dennoch heizt der Schritt die Spekulationen an, wonach der französische Milliardär und Altice-UK-Eigner Patrick Drahi nach der BT Group greifen könnte. Die britische Regierung reagierte in einer Mitteilung und kündigte an, die Situation sehr genau zu beobachten. Man werde nicht zögern zu reagieren, sollte der Schutz „unserer kritischen Telekommunikationsinfrastruktur“ nötig werden, hieß es in dem Schreiben. Eine Änderung in der britischen Gesetzgebung erlaubt der Regierung ab dem 4. Januar stärkere Interventionen bei Übernahmen in der Wirtschaft.
Stillhalteklausel als Problem
An der Börse rutschte die BT-Aktie am Dienstag aber ab. Berenberg-Analyst Carl Murdock-Smith äußerte in einer Studie Zweifel, dass Drahi eine führende Rolle bei einer möglichen Übernahme der BT Group spielen könnte. Es sei eben auch ein politisches Thema, so der Experte. Er verwies zudem darauf, dass Drahi wegen der Stillhalteklausel nach der Anteilsaufstockung nun bis Juni keine Übernahmeofferte abgeben könne.
Die Telekom hat die Beteiligung an der BT Group ohnehin in ihren Pensionsfonds ausgelagert und kann die Entwicklung unaufgeregt beobachten. Ob der Konzern die eigene Beteiligung nach dem Kurssturz der vergangenen Jahre auf dem aktuellen Niveau abgeben würde, erscheint aber ohnehin zumindest fraglich. Unabhängig von der Entwicklung in Großbritannien sind die langfristigen Aussichten für die T-Aktie aber gut. Konservative Anleger bleiben deshalb an Bord.
Mit Material von dpa-AFX
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