Die Aktie der Deutschen Telekom hat sich seit Jahresbeginn schwach entwickelt. Mit einem Minus von gut vier Prozent ist der Titel der drittschwächste Wert im DAX. Mut macht nach wie vor die Tochter T-Mobile US. Konzernchef Timotheus Höttges sorgt derweil mit seinen Aussagen in einem Interview für Aufsehen.
Viel Kritik gab es für die industriepolitische Agenda von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in den vergangenen Tagen. Telekom-CEO Höttges dagegen unterstützt das Konzept. „Ich begrüße die Initiative von Herrn Altmaier“, sagte er der Welt am Sonntag. „Das Papier ist eine gute Grundlage für eine grundlegende Diskussion zu einer europäischen Industriepolitik.“ Höttges sieht den Minister auf dem richtigen Weg: „Wir müssen über europäische Wettbewerbsfähigkeit und European Champions nachdenken und schnell zu Ergebnissen kommen.“
Bei der Aktie sorgt derweil vor allem die US-Tochter für Fantasie. Nach den guten Zahlen steht hier weiter der Zusammenschluss mit dem Wettbewerber Sprint im Mittelpunkt. Gemeinsam sollen die Platzhirsche Verizon und AT&T angegriffen werden. Insgesamt müssen dazu allerdings drei US-Behörden zustimmen. Das Committee on Foreign Investment in the U.S., kurz Cifus, hat dies bereits getan. Die Kartellabteilung des Justizministeriums und die Telekom-Aufsicht FCC müssen noch nachziehen.
Halteposition
Der Telekom-Aktie fehlen derzeit die Impulse. Der 5G-Ausbau wird teuer und die US-Tochter alleine kann das Wachstum des Konzerns nicht stemmen. Allerdings ist die Aktie mit einem 2020er-KGV von 12 auch günstig bewertet und es winkt eine attraktive Dividendenrendite von 4,9 Prozent. Die Aktie ist aktuell eine Halteposition mit Stopp bei 12,50 Euro. Neueinsteiger sollten auf neue Impulse warten.